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Kurator'in für: Technologie und Gesellschaft Medien und Gesellschaft Klima und Wandel
Irgendwas mit Medien seit 1996, Typograph, Grafiker, Blogger. Ask me anything.
Susan D’Agostino fasst im Bulletin of Atomic Scientists die Debatte unter AI-Ethikern über die Notwendigkeit eines hippokratischen Eids für die Entwicklung künstlicher Intelligenz zusammen. Das Board of Atomic Scientists ist vor allem für seine Doomsday Clock bekannt, die derzeit auf 100 Sekunden vor Mitternacht steht, unter anderem aufgrund der Nutzung von AI-Technologien durch China zur Verfolgung der muslimischen Minderheit der Uiguren.
Laut verschiedenen im Artikel zu Wort kommenden Experten könnte ein solcher hippokratischer Eid für AI-Systeme als eine ethische Leitlinie in der Entwicklung und Erforschung intelligenter Technologien dienen.
Meines Erachtens müsste sich ein solcher hippokratischer Eid grundsätzlich von seiner traditionell gewachsenen Vorlage in der Medizin unterscheiden. So erwähnt Valerie Pasquarella von der Universität Boston die Tatsache, dass AI-Entwickler selten mit jenen zusammentreffen, die von den Entscheidungen der Algorithmen betroffen sind – ein fundamentaler Unterschied zur Medizin.
Jeder Mediziner behandelt seine Patienten direkt. Der zu Behandelnde begibt sich freiwillig in die Obhut eines Arztes und beide Parteien, Arzt und Patient, sind sich des Patienten-Status immer bewusst. Der hippokratische Eid funktioniert in diesem Verhältnis nicht nur als Leitlinie für den Beruf des Arztes, sondern auch als symbolischer Vertrag zwischen Patient und Mediziner. Nichts davon trifft in dieser Form auf das Verhältnis von AI-Systemen und den Bevölkerungsgruppen zu, die von den Entscheidungen von AI-Systemen betroffen sind.
Ich halte einen hippokratischen Eid für AI-Entwicklung für sehr gute Idee, die allerdings den Realitäten des immensen Einflusses jedes AI-Systems gerecht werden muss und mag den Vorschlag von "AI-Influencer" Spiros Margaris, der zu so vielen ethischen Richtlinien wie möglich rät: "“My practical advice is to allow as many definitions to exist as people come up with to advance innovation and serve humankind."
Diese maximal mögliche Anzahl von ethischen Richtlinien würde eine allumfassende Ethik angesichts einer allumfassenden Ausrechenbarkeit aller Probleme entgegenstellen: Ein moderner, flexibler, crowdsourced hippokratischer Eid für eine Technologie, die heute bereits in der Lage ist, innerhalb von 6 Stunden das Design für 40000 neue potenzielle Chemiewaffen zu entwerfen.
Quelle: Susan D’Agostino Bild: stock.adobe.com EN thebulletin.org
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so viele Regeln wie möglich? hm. Der Vorteil des Hippokratischen Eids lag immer in seiner Klarheit und Kürze...
okay wenn die "Ausführungsbestimmungen" ausführlich sind; der Eid selbst sollte kurz und einfach sein so wie zb Die drei Robotergesetze.
oder die Regeln der fiktionalen Justin Robotics:
Gesetze der Robotor Ethik
(Art. 1 = Entwickler müssen Roboter erschaffen die Menschen unterstützen und dürfen keine Funktion schaffen die ihnen schaden.
Artikel 2 = Entwickler müssen Funktionen für Roboter schaffen durch die sie untereinander kooperieren und sich selbst reparieren können um sicher zu arbeiten.
Artikel 3 = Falls ein Roboter diese Anforderungen nicht erfüllen kann, müssen die Entwickler die Funktionen des Roboters beenden.)