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Hessens Polizei ist die erste Polizeieinheit in Deutschland, die mit Software des US-Unternehmens Palantir arbeitet. Die Big-Data-Firma ist einer der verschwiegensten und gleichzeitig wertvollsten Tech-Konzerne des Silicon Valleys. Auf der Kundenliste des Start-ups: US-Militär, CIA, Banken, inzwischen auch viele Polizeieinheiten. Palantir wird in den USA von zahlreichen Polizeieinheiten eingesetzt, ist allerdings stark umstritten – jetzt setzt Palantir zum Sprung auf den deutschen Markt an.
Jannis Brühl von der Süddeutschen Zeitung hat sich in Frankfurt angesehen, wie die Polizei die Software nutzt. Bisher ist "Hessendata", die für Hessen angepasste Version von "Gotham", dort vor allem gegen Salafisten im Einsatz – in Zukunft soll sie auch in anderen Kriminalitätsbereichen eingesetzt werden. Die Analyse-Software erleichtert der Polizei die Arbeit, indem sie schnell nach Informationen, Mustern und Verbindungen sucht, Daten aus diversen Datenbanken fließen ein:
Die Software ist wie ein zweites Gehirn für Polizisten, ein Gehirn mit Röntgenblick, das in einer Sekunde Dutzende Verbindungen erkennt. (...) Hessendata nutzt sieben Quellen: Drei Polizeidatenbanken für Kriminalfälle und Fahndungen, dazu Verbindungsdaten aus der Telefonüberwachung: Wer rief wen wann und wo an? Hinzu kommen Daten aus ausgelesenen Handys Verdächtiger und Fernschreiben.
Auch Social-Media-Profile und Kommunikation können die Ermittler so durchforsten – ein weitreichender Zugriff, der stark umstritten ist. Kritiker fürchten auch, dass die IT-Firma mit besten Verbindungen zum US-Geheimdienst Zugriff auf sensible Daten der deutschen Polizei erhalten könnte. Auch in den USA stehen das Datenmanagement und die mangelnde Transparenz im Umgang mit Daten bei Palantir bereits in der Kritik.
Quelle: Jannis Brühl Bild: Polizeipräsidium ... sueddeutsche.de
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