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Technologie und Gesellschaft

Die Russen warn's. Oder doch nicht?

Michael Seemann
Kulturwissenschaftler, Autor, Internettheoretiker
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Michael SeemannSonntag, 25.12.2016

Seit die These vertreten wird, die russische Regierung habe mittels Hacking in den US-amerikanischen Wahlkampf eingegriffen, gibt es auch öffentlich vorgetragene Zweifel daran. Das liegt vor allem daran, dass noch kein einziger gerichtsfester Beweis für diese Intervention vorgelegt wurde. Die Anschuldigungen lesen sich als Ansammlung von Konjunktiven und selbst die selbstsicheren Statements der US-Geheimdienste können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Beweislage nach wie vor dünn ist.

Auch dieser Artikel meldet Zweifel an, begründet sie aber gut, indem er der Schlüssigkeit der Beweislage und der daraus gestrickten Narrative auf die Spur geht. Aber auch diesem Autor geht es nicht darum, die Möglichkeit des russischen Hacks völlig in Abrede zu stellen. Doch klar wird: Zweifel an der Beweislage sind weiterhin angebracht. 

In Zeiten wie diesen sollten wir vielleicht lieber mit etwas zu viel, als zu wenig Vorsicht operieren, wenn wir mit Anschuldigungen arbeiten und Zweifler immer zu Rate ziehen.

Die Russen warn's. Oder doch nicht?

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