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Technologie und Gesellschaft

Die große Chip-Dürre

Jannis Brühl
Redakteur
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Jannis BrühlMontag, 01.03.2021

Covid-19 hat viele überraschende Folgen, und eine davon ist, dass der globalen Industrie die Chips ausgehen. Bänder stehen still, weil so viele Produkte heutzutage Chips brauchen aber zu wenige da sind. Dieser Text meiner SZ-Kollegen vom Februar beleuchtet das Problem aus deutscher Perspektive, der von Siemens, Volkswagen und Infineon. 

Knapp sind Halbleiter derzeit überall, in der IT- und Mobilfunkindustrie oder in der Energiebranche. Vieles sei in der Corona-Krise sehr gefragt, sagt Ploss. Handwerkerbedarf, Laptops und Mobilfunkausrüstungen, Spielekonsolen und Fitnessgeräte, Medizintechnikprodukte - alles Dinge, die ohne Halbleiter gar nicht funktionieren würden. Dringend ist die Nachfrage in der Autoindustrie...vor allem E-Fahrzeuge brauchen noch mehr Silizium-Bausteine als alte Wagen.

Das Problem ist eine Mischung aus Besonderheiten der globalen Halbleiter-Lieferkette, Covid-19, und Fehlkalkulationen in alten Industrien. Die Fertigung hat sich nach viel Offshoring vor allem auf Taiwan konzentriert, die Industrie nicht nur im Westen ist von wenigen dortigen Herstellern abhängig. Im Corona-Crash vor einem Jahr stornierten viele Autohersteller ihre Bestellungen - sie glaubten, ihre Fertigung würde längerfristig einbrechen. In Taiwan stellten die Chipfabriken dann von Chips für Autos auf Chips für Handys, Laptops und Gaming-Ausrüstung um, denn die boomten ja in den ersten Lockdowns. Nun wollen die Menschen allerdings überraschend viele Autos kaufen, aber in Taiwans Chip-Fabriken ist alles auf Chips für die Computerbranche eingestellt, und die deutsche Industrie schaut in die Röhre (hinzu kommt: die Hightech-Chips für Handys lohnen sich viel mehr als die etwas älteren, die in deutsche Autos kommen).

Ein Lehrstück über die Globalisierung und ihre Zusammenhänge.

[Einzeln bei Blendle]

Die große Chip-Dürre
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