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Technologie und Gesellschaft

"Deutschland ist nicht der Hauptverlierer der Digitalisierung"

Jörn Klare
Neugier und Misstrauen
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Jörn KlareMittwoch, 21.11.2018

Lautet die Erkenntnis des Philosophen Richard David Precht und des Ökonomen Jens Südekum in ihrem interessanten und angenehm freundlichen „Streitgespräch“ hinter der Bezahlschranke der FAS.

Precht: Man kann das Schöne sehen, aber auch die Bedrohung.

Das von den Redakteuren Corinna Budras und Patrick Bernau angeleitete Gespräch dreht sich vor allem um die wirtschaftlichen Folgen der Digitalisierung, die in ihrem Ausmaß, da sind sich die beiden mehr oder minder einig, aber auch gravierende Auswirkungen auf die Gesellschaft haben werden.

Südekum: Wir sollten die guten Zeiten nutzen, um langfristig zu investieren und die Weichen richtig zu stellen.

Während Südekum hinsichtlich des Arbeitsmarktes „nicht notwendigerweise ein riesiges Problem“ sieht und auf das Potential für neue Arbeitsplätze verweist, zweifelt Precht an, ob diese tatsächlich in ähnlicher Zahl und mit entsprechenden Anforderungen entstehen werden, zumal Arbeitsplatzverluste eigentlich nur in wachsenden Märkten kompensiert werden können.

Precht: ... der Busfahrer: Wenn das autonome Fahren kommt, wird der nicht stattdessen auf einmal ein Big-Data-Analyst oder Virtual-Reality-Designer.

Für die „faire Verteilung der Digitalisierungsgewinne“ braucht es dabei, so der Philosoph, ein über Finanztransaktionssteuern finanziertes, bedingungsloses Grundeinkommen, während der Ökonom Südekum für einen Staatsfond plädiert, in den alle investieren können.

Insgesamt klingen die von beiden skizzierten Szenarien eher optimistisch. Das wirkt angenehm aber doch auch trügerisch. Zumindest wüsste ich doch gern, was es wohl bedeutet ein „Nebenverlierer“ zu sein, und was es für globale Folgen haben könnte, wenn die Hauptverlierer der Digitalisierung tatsächlich in den USA oder China (so Precht) oder den Entwicklungsländern (so Südekum) sitzen.

Trotzdem lesenswert.

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