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Autorität der Algorithmen: Widerstand zwecklos?
Redakteurin
Kurator'in für: Technologie und Gesellschaft Fundstücke
Promovierte Literaturwissenschaftlerin. Schwerpunkte: Digitaler Journalismus, Journalistenausbildung und Medienkompetenz. Chefredakteurin der Berliner Gazette (https://berlinergazette.de) und Professorin für digitalen Journalismus an der Macromedia University of Applied Sciences. Kann sich die Namen ihrer Student*innen merken.
Wenn wir als Eltern vernünftig und verantwortungsvoll handeln wollen, neigen wir dazu, den Zugang unserer Kinder zu digitalen Medien so restriktiv wie möglich zu gestalten. Schließlich haben in der digitalen Welt die Algorithmen das Sagen und nicht wir Eltern. Nun besteht die Möglichkeit, unseren Horizont zu erweitern und in einem sehr lesenswerten Buch zu erfahren, wie Arbeiter*innen, Influencer*innen und Aktivist*innen Taktiken des algorithmischen Widerstands entwickeln, indem sie sich dieselben Algorithmen aneignen und transformieren, die unser Leben kontrollieren.
Das Buch heißt "Algorithms of Resistance. The Everyday Fight against Platform Power" und ist als Open Access Publikation via MIT Press frei verfügbar.
Der Ausgangspunkt: Algorithmen sind überall um uns herum und durchdringen immer mehr Aspekte unseres täglichen Lebens. Während Berichte über die Macht von Plattformen meist düster und monolithisch erscheinen, zeigt "Algorithms of Resistance", wie Menschen sich in einer Vielzahl von Bereichen gegen Algorithmen zur Wehr setzen können.
Die Autoren Tiziano Bonini und Emiliano Treré stützen sich auf reichhaltiges ethnographisches Material und Perspektiven aus dem globalen Norden und Süden, um zu untersuchen, wie Menschen sich Algorithmen aneignen und sie transformieren, um ihre Ziele in drei Bereichen des täglichen Lebens zu verfolgen: Gig-Arbeit, Kulturindustrie und Politik. Sie zeigen, wie Formen algorithmischen Handelns und Widerstands endemisch und alltäglich sind und wie die Plattformgesellschaft ein umkämpftes Schlachtfeld gegensätzlicher Kräfte ist.
Quelle: Tiziano Bonini und Emiliano Treré Bild: MIT Press EN mitpress.mit.edu
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