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Kurator'in für: Volk und Wirtschaft Medien und Gesellschaft Technologie und Gesellschaft Fundstücke
Leitet das Digital-Team im Wirtschaftsressort der Süddeutschen Zeitung, was nicht heißt, dass er nur Nerd-Kram piqt. Studierte in Erlangen und Portland Politikwissenschaft und Amerikanistik, schrieb in Nürnberg, Berlin, New York und München. Interessiert an allem Politischen. Am Absurden sowieso. Süchtig nach Longreads.
Ein eher heiteres Historien-Stück von 2005 aus der Reihe "Diktatoren und ihre vermeintliche Supertechnik". Um die Jahrtausendwende waren westliche Geheimdienste nervös: Iraks Diktator Saddam Hussein hatte in einer Geheimoperation 4.000 PlayStations 3 gekauft. Die Befürchtung: Wollte er mit den damals neuartigen Cell-Prozessoren einen Supercomputer bauen, um Flugzeuge zu steuern, die chemische Waffen versprühen?
Nein. Denn die Sicherheitsbehörden waren – was ihnen manchmal passiert – in Phantasien abgedriftet, ausgelöst durch Saddams Einkaufsliste:
Das FBI war besorgt, Geheimdienstmitarbeiter verfassten Berichte, die sich lasen wie Spieletests: Von Polygonzahlen, Festplattenerweiterungen, gar einem "Internet-Interface" für die PS2 war die Rede. All das kam – nur der irakische Supercomputer nicht. Am Ende hatte der Diktator die PlayStations dann wohl doch nur für die Kinder der Baath-Elite eingekauft – und sich dabei so geheimniskrämerisch angestellt, weil das Embargo nach "Operation Desert Storm" die Einfuhr von Computertechnologie verbot.
Ein unterhaltsamer Artikel mit Nostalgie-Faktor von Christian Stöcker über den Moment, als Videokonsolen fast Weltpolitik gemacht hätten.
Quelle: Christian Stöcker spiegel.de
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