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Technologie und Gesellschaft

Als deutsche Hacker für den KGB hackten

Jannis Brühl
Redakteur
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Jannis BrühlSonntag, 13.01.2019

Warum nicht mal einen guten Wikipedia-Eintrag piqen? (Manchmal bietet es sich tatsächlich an, übrigens liest sich auch dieser über den Serienmörder Ted Bundy wie eine atemlose True-Crime-Reportage.) Ich fand diesen Überblick über den KGB-Hack von Karl Koch in den Achtzigern ebenso kompakt wie spannend. Die Geschichten aus der frühen PC-Zeit in Deutschland geraten doch so schnell in Vergessenheit. Drei Hacker der (mehr oder weniger) ersten Generation verkaufen sich an den KGB, spionieren Firmen und staatliche Anlagen aus, und am Ende ist einer von ihnen tot.

Mir gefällt, wie der Eintrag die Dramatik einer Geschichte nüchtern schildert (im Gegensatz zu "23", der Verfilmung des Falls): 

„Am 2. März 1989 wurde – nach monatelanger Beschattung durch die Polizei und den Bundesnachrichtendienst – in einer bundesweiten Aktion die KGB-Hack-Gruppe zerschlagen. Im ARD-Brennpunkt am gleichen Abend wurde daraus „der größte Spionagefall seit Guillaume“. Karl Koch wurde zunächst Straffreiheit zugesichert. Am 30. Mai 1989 fand die Polizei die verkohlte Leiche des 23-jährigen in einem Wald"

Amüsant ist die Stelle, als die drei Hacker – von deren Spezialgebiet sich damals wohl nicht einmal Geheimdienste eine Vorstellung machen konnten – ins KGB-Büro in Ostberlin einmarschieren, wo sie „wegen ihres Anliegens ausgelacht und fast weggeschickt“ werden.

Der Text wird diejenigen nicht zufrieden stellen, die vermuten, dass im Fall Karl Koch noch nicht alles aufgeklärt ist. Aber auch für sie sollte er immerhin als Debattengrundlage taugen.

Als deutsche Hacker für den KGB hackten

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