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Kurator'in für: Technologie und Gesellschaft
Das ehemalige Team der WIRED Germany hat mit 1E9 einen inoffiziellen Nachfolger gestartet. Auch bei 1E9 geht es um einen optimistischen, aber dennoch kritischen Blick auf Zukunftstechnologien und ihren Einfluss auf unser Leben: von KI über Blockchain bis zum autonomen Fahren oder Biotechnologie. Garniert wird das mit SciFi und Popkultur.
Neben den Journalistinnen und Journalisten, die für 1E9 arbeiten, kommen auch viele engagierte und fachkundige Mitglieder der 1E9-Community zu Wort. Denn 1E9 soll die interdisziplinäre Debatte über Technologie voranbringen.
Der Klimawandel findet statt – und seine Auswirkungen werden immer spürbarer. Lodernde Waldbrände, sintflutartige Regenfälle und der steigende Meeresspiegel sind nur einige davon. Dennoch hadert die Politik seit Jahren damit, Maßnahmen zu ergreifen, um die globale Erwärmung zu bremsen. Denn auch wenn sich die Entwicklungen nicht einfach so stoppen lassen, so bleibt doch die Option, sie nicht weiter zu verschärfen – und die Hoffnung, sie irgendwann umzukehren. Genau das ist es auch, was Wissenschaftler, Aktivistinnen und eigentlich auch die meisten Parteien fordern. Was wäre also, wenn die deutsche Regierung nun plötzlich ein Einsehen hätte und beschließt, die Bundesrepublik radikal umzubauen – in eine Solarnation. Genau darum geht es in diesem fiktiven Szenario...
Am 30. August 2021 treten die Spitzen der deutschen Bundespolitik vor die Kameras. Stundenlang debattierten sie in der vorherigen Nacht bei viel Kaffee darüber, wie die Zukunft der deutschen Klimapolitik nach den verehrenden Wetterkatastrophen aussehen soll. Mit dicken Ringen unter den Augen, aber ungewohnt energisch verkündet Angela Merkel kurz vor dem Ende ihrer Amtszeit das spektakuläre Ergebnis. „Nach einem Studium der wissenschaftlichen Faktenlage“, sagt die Bundeskanzlerin, „kann es keinen Zweifel geben, dass wir entschlossen handeln müssen. Wir müssen schneller und tatkräftiger agieren als wir es gewohnt sind. Wir müssen anpacken und nicht nur reden.“
Tatsächlich wäre es machbar, Deutschland zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien zu versorgen. Sowohl der Platz als auch die Technik sind vorhanden. Und die Ausgangslage wäre sogar recht komfortabel, wie Zahlen zeigen. Denn schon jetzt wird der Strombedarf zu 46 Prozent aus erneuerbaren Quellen gedeckt. Aber auch wenn nicht, wäre das kein Problem, wie Rechenbeispiele zeigen.
Wollte man Deutschland 2050 mit einem angenommenen Mega-Stromverbrauch von 1.000 Terawattstunden zu 100 Prozent mit Sonnenenergie betreiben, wäre das dennoch – wenn auch erst einmal nur rechnerisch – machbar. Ebenso wäre eine reine Solarnation Deutschland keine Dystopie, in der Wälder abgeholzt und Wiesen planiert werden, um sie mit Solarparks zuzustellen. Nicht einmal im Ansatz. Bei Mittelwirkungsgraden von 10 bis 20 Prozent und einem Mittelwert von 1.650 Sonnenstunden in Deutschland – die Sonnenstunden in Deutschland schwanken je nach Bundesland zwischen 1.560 bis 1.720 Stunden – bräuchte es nach einer einfachen Rechnung rund 5.000 bis 10.000 Quadratkilometern an Photovoltaikanlagen, um Deutschland mit mehr Strom zu versorgen als es eigentlich braucht. Das wäre die Hälfe der Fläche von Hessen und damit weniger als drei Prozent der Staatsfläche von Deutschland.
Auch wenn Deutschland seinen Strombedarf gänzlich alleine decken könnte, es wäre nur der halbe Weg. Auch der Rest der verbrauchten Energie müsste grün werden – die sogenannte Primärenergie. Und das ist eine große Herausforderung. Denn dabei handelt es sich um die Energie, die wir für Auto- und Bahnfahrten, Heizungen, Industrieanlagen, Kühlsysteme und vieles mehr benötigen. Und dafür braucht Deutschland auch Partner, die bessere Voraussetzungen haben, um Energie nachhaltig zu erzeugen und zu speichern – etwa in Form von Wasserstoff. Aber auch dafür gibt es Lösungen.
Schon in den frühen 2000ern wurde das Projekt Desertec angestoßen, das mehrheitlich vom 2017 verstorbenen Physiker Gerhard Knies vor rund 40 Jahren erdacht wurde. Die Idee war ziemlich simpel: In Regionen der Welt, in denen die Sonne besonders stark und ungehindert einstrahlt, sollten riesige Solarfelder entstehen, die Strom erzeugen – nicht nur für die betreffenden Regionen, sondern für alle, die dafür gemeinsam investieren und forschen. Als Standort sollte unter anderem die Sahara herhalten. In der kaum besiedelten Wüstengegend knallt in wenigen Stunden so viel Energie in Form des Sonnenlichts auf Sand und Fels, wie nötig wäre, um die Weltbevölkerung für ein Jahr zu versorgen. Dadurch würde nicht nur das Energieproblem zahlreicher Länder mit einem Schlag gelöst, sondern auch die Konjunktur des Kontinents angekurbelt.
Das fiktive Szenario von 1E9 zeigt, dass ein grünes Deutschland kein Traum ist, sondern durchaus machbar wäre. Wenn denn genug Anstrengungen unternommen und Investitionen getätigt würden. Dann könnte Deutschland zu einem Vorbild in der Welt und einem Staat werden, der sich gut und gerne in einer Solarpunk-Science-Fiction-Geschichte wiederfinden könnte.
Quelle: Michael Förtsch Bild: Anders M Jacobsen... 1e9.community
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