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"Grünes" Fliegen mit Wasserstoff? Dieses Start-up arbeitet daran.

1E9 Magazin
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1E9 MagazinDonnerstag, 17.12.2020

Durch die Corona-Krise hat sich der Flugverkehr massiv verringert. Aber nur vorerst. Es wird erwartet, dass über die kommenden Jahre immer mehr geflogen wird. Das kollidiert allerdings mit den Plänen vieler Staaten, bis zur Mitte des Jahrhunderts klimaneutral zu werden. Daher suchen Start-ups nach Möglichkeiten, das Fliegen „sauber“ zu machen. Eines davon ist ZeroAvia aus Großbritannien, das gerade erst ein Millionen-Investment von Bill Gates und Amazon eingefahren hat. Es hat bereits gezeigt, dass seine Technik funktioniert.

Im September rollte eine kleine Propellermaschine auf eine der Startbahnen des britischen Regional- und Forschungsflughafens Cranfield, der in unmittelbarer Nachbarschaft der britischen Cranfield University liegt. Die blaue Piper Malibu fuhr an, hob mit drehendem Propeller ab und flog eine vorgegebene Strecke, um dann acht Minuten später wieder zu landen. Das klingt unspektakulär und nach einem gewohnten Anblick. Doch genau darin liegt irgendwie auch der Erfolg. Denn das Flugzeug selbst ist alles andere als gewöhnlich. Statt mit Kerosin oder Flugzeugdiesel wird die mit sechs Sitzen ausgestattete Piper mit sauberer Energie aus Wasserstoff angetrieben. Das machte den auf den ersten Blick so banalen Abstecher in die Luft zum ersten Flug eines Passagier-tauglichen Flugzeugs mit Brennstoffzellenantrieb.

Bereits in zwei Jahren soll der erste Flieger Passagiere transportieren

Die Technik von ZeroAvia fußt nicht auf spekulativen Technologien, die erst noch entwickelt werden müssten. Das Team setzt auf bewährte Technik, die clever und sinnig kombiniert wird. Tatsächlich ist das Konzept nicht viel anders als bei einem Auto mit Wasserstoffantrieb: Eine Brennstoffzelle erzeugt aus Wasserstoff elektrischen Strom, der einen Elektromotor antreibt. ZeroAvia hat auch nicht vor, selbst aufwendig ein Flugzeug zu entwickeln, sondern will bereits im Einsatz befindlichen Flieger umrüsten.

Schon Ende 2023 bis Anfang 2024 sollen dadurch die ersten sauberen Wasserstoffflieger unterwegs sein – das ist die Herausforderung, die sich das Team selbst setzt. Sie sollen auf Strecken von bis zu 800 Kilometern eingesetzt werden. Bis dahin stünde für das Team aber „noch eine Menge an Arbeit“ an, sagt Renz. Erste potenzielle Kunden gibt es jedoch schon – wobei derzeit noch keine Namen genannt werden sollen. Aber es wären vor allem regionale Airlines, die bereits Interesse angemeldet haben.

Bei diesen Fliegern soll es sich zunächst um kleine Maschinen handeln, die zehn bis 20 Passagiere zwischen regionalen Flughäfen transportieren. In rund zehn Jahren könne die Technik dann auch reif für größere Maschinen sein, die bis zu 80 Menschen fassen. Einige Jahre darauf, wäre es dann auch denkbar, große Flugzeuge wie einen A320 auf einen sauberen Wasserstoffantrieb umzurüsten. 

Voraussatzung für einen Erfolg des Unterfangens ist allerdings auch, dass genügend klimaneutraler Wasserstoff und die dazugehörige Infrastruktur zur Verfügung steht. Ohne politische Unterstützung wird es also nicht klappen ...

"Grünes" Fliegen mit Wasserstoff? Dieses Start-up arbeitet daran.

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