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Der Männerfußball kommt nicht aus der homofeindlichen Ecke raus

Krautreporter Redaktion
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Krautreporter RedaktionFreitag, 23.04.2021

Nach jedem Abpfiff begann für Benjamin Näßler ein Ritual. Im verschwitzten Trikot bemühte er sich, einer der ersten unter der Dusche zu sein, seifte sich mit Duschgel ein, spülte den Schaum ab, mit schnellen Handgriffen. Er achtete darauf, nie der Letzte unter der Dusche zu sein. Nach dem Duschen blieb er manchmal noch auf ein oder zwei Bier, niemals mehr.

Benjamin Näßler wollte keinen Verdacht erzeugen. Er wollte, wie er sagt, einfach normal wirken.

Als Näßler 13 Jahre später zu Mr. Gay Germany gewählt wird, gratuliert ihm der Vereinsvorsitzende seines damaligen Fußballvereins. Er schreibt auch: „Von deiner sexuellen Neigung hatten wir damals keine Ahnung.“ Benjamin Näßlers Taktik war aufgegangen: Niemand in seinem Dorfverein in Schwaben hatte ihn für schwul gehalten.

So fängt der Text von Lea Schönborn über Schwulsein im Fußball an. In 5 Kapiteln erklärt sie, warum es im Männerfußball – mehr als im Frauenfußball – ein homofeindliches Klima gibt.

Das Geschäft, die Fans und die Spieler selbst tragen dazu bei – jeder auf seine Art. Da gibt es Logiken. Was aber auffällt: Fast alle denken, die anderen würden Homosexualität ablehnen und solidarisieren sich deshalb nicht. Die Regenbogenfahnen sind vor allem Symbolpolitik. 

Wie lange muss das so noch bleiben?

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Der Männerfußball kommt nicht aus der homofeindlichen Ecke raus

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