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Wir haben keinen Fachkräftemangel, sondern schlechte Arbeitgeber

Ole Wintermann
Zum Kurator'innen-Profil
Ole WintermannDonnerstag, 29.09.2022

In dieser Podcast-Folge der Plattform "Fast Company" wird der spannende Zusammenhang zwischen Remote Work, der pandemiebedingten Änderung unserer Arbeitsweisen sowie dem Problem des individuellen Burn-outs in einer Weise hergestellt, die wir zu Beginn des Podcasts aus deutscher Sicht vielleicht gar nicht so vermuten würden.

Es ist mitnichten der Umstieg auf die Arbeitsweise der Remote Work, die zu einem verstärkten Burn-out-Problem führt (zu Beginn der Folge wird ausführlich auf den Unterschied zwischen Burn-out und "Fed Up With Your Job" eingegangen). Es ist vielmehr die Erkenntnis, die durch die Pandemie stark vorangetrieben wurde, dass der eigene Arbeitgeber nur ein Interesse hat: dich auszubeuten und die Einkommen des Vorstandes weiter zu steigern. Die am Gespräch beteiligte Psychologin spricht in diesem Kontext mehrmals von "Gehirnwäsche", der wir jahrelang am Arbeitsmarkt unterzogen worden sind; dass wir dankbar sein sollen für die Ausbeutung, dass wir stets vollen Einsatz zeigen sollen, dass wir austauschbar sind und nicht aufbegehren sollen.

Die Great Resignation zeigt nun aber, dass die Begleiterscheinungen der Pandemie viele Menschen zum Umdenken bewegt haben. Beschäftigte fragen sich heute vielmehr, wie der Arbeitgeber eigentlich mit den Beschäftigten umgeht, welche Werte er vertritt und wie ich als Beschäftigter letztlich mit meinen eigenen Ressourcen umgehe. Die Gesprächsteilnehmerinnen des Podcasts nennen es "Human Sustainability".

Diese Podcast-Folge macht Hoffnung.

Wir haben keinen Fachkräftemangel, sondern schlechte Arbeitgeber

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Kommentare 1
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor 2 Jahren

    Stimme dem zu. Allerdings glaube ich schon dass es auch (!) Fachkräftemangel gibt und zwar weil es Ausbildungsmangel gibt.
    letzteres weil schon Jugendliche erkennen dass unser System größtenteils auf Ausbeutung beruht.
    (und klar auch weil kleine Arbeitgeber ganz andere Probleme haben und auch viele Jugendliche zt schon vor Arbeitsantritt bzw. nach der Schule nicht mehr ausreichend gebildet sind, gebildet für Ausbildungen.)

    oft genug beruht es aber bei beiden Gruppen - den potentiellen Azubis und den von burn out bedrohten sich selbst ausbeutenden Arbeitern - auf "nebensächlichen" Gründen:
    kein Zugang zur vernünftiger Mobilität und oder Wohnraum;
    so ist man einerseits gezwungen "jede" Arbeit anzunehmen oder eben lässt es gleich bleiben...
    und natürlich sind diese Nebensächlichkeiten Teil des Gesamten Ausbeutungssystems (=welche ja Arbeitgeber und Vermieter ebenfalls gehirnwäscht)...

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