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Piqd vor allem beim Deutschlandfunk die Rosinen heraus, wann immer es bei dem Sender um Europa geht. Als Korrespondent mit Sitz in Polen geht der Blick vor allem nach Osten.
Geboren 1968 in Braunschweig. Studium der slawischen Sprachen und der Geschichte Osteuropas in Kiel, Sankt Petersburg und im sibirischen Irkutsk. Langjährige Tätigkeit als außenpolitischer Redakteur bei norddeutschen Tageszeitungen. Seit 2010 freier Osteuropa-Korrespondent für Print- und Online-Medien in Warschau und Berlin.
Zum Einstieg ein simpler Fakt: Am 1. Juli übernimmt Slowenien für ein halbes Jahr die EU-Ratspräsidentschaft. Slowenien also. Oder doch die Slowakei? Solche Verwechslungen sind gar nicht so selten in Deutschland und wahrscheinlich auch international. Zumal nicht nur die Namen einigermaßen schwer auseinanderzuhalten sind, sondern sich auch die quergestreiften weiß-blau-roten Flaggen zum Verwechseln ähnlich sehen. Nur das integrierte Wappen unterscheidet sich.
Es ist aber Slowenien, das die Ratspräsidentschaft übernimmt. In Deutschland wissen vermutlich die wenigsten Menschen etwas Nennenswertes über die kleine Balkanrepublik mit ihren zwei Millionen Einwohnern zu sagen. Vielleicht erinnert sich der eine oder die andere noch daran, dass Slowenien 2007 das erste östliche EU-Beitrittsland war, das den Euro einführte (zwei Jahre vor der Slowakei übrigens, die auch früh dran war). Aber sonst?
Tja, leider gibt es inzwischen auch sonst einiges zu erzählen über Slowenien. Dafür hat der rechtspopulistische Regierungschef Janez Janša gesorgt. Zur Erinnerung: Das war der Mann, der nach der US-Wahl im November 2020 sofort Donald Trump zur Seite sprang und dem Präsidenten per Twitter zum Triumph gratulierte, lange bevor alle Stimmen ausgezählt waren: "Es ist ziemlich klar, dass das amerikanische Volk Trump für vier weitere Jahre gewählt hat." Und dann beschrieb Janša den Auszählprozess als ein "weiteres Verzögern und Faktenverweigern durch die Mainstream-Medien." Umso größer werde der finale Triumph für Trump sein.
Wer an dieser Stelle schon keine Lust mehr auf Slowenien hat, dem sei trotz allem eindringlich der DLF-Hintergrund von Norbert Mappes-Niediek zum Nachlesen oder besser noch zum Nachhören empfohlen. Anlass ist die Ratspräsidentschaft, aber der Autor nutzt die Gelegenheit, um einiges klarzustellen in Sachen Slowenien:
Verleumdung und Radikalismus sind eigentlich überhaupt nicht typisch für das Zwei-Millionen-Einwohner-Land. Die enormen Verwerfungen, die drastischen sozialen Abstiege, wie sie die meisten Übergangsländer nach 1990 erschütterten und die dort das Klima für lange Zeit vergifteten, blieben Slowenien erspart. Selbst als ethnischer Hass im Nachbarland Kroatien grassierte, als nebenan in Österreich und Italien Fremdenfeindlichkeit zum bestimmenden Wahlmotiv wurde und der Nachbar Ungarn immer autoritärer wurde, blieb das Land eine Insel der Ruhe, der Vernunft und der Liberalität.
Also: Hören und dazulernen!
Quelle: Norbert Mappes-Niediek Bild: dpa/AP/Johanna Geron www.deutschlandfunk.de
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Danke, ein ausgezeichnetes Stück.
Wenn die Länder keine eigenen Idee entwickeln, sondern nur etwas übernehmen, dann kommt in einer Krise die Zeit, in der autoritäre Herrscher aufsteigen.
Freilich, das sieht man bei diesem ausgewogenen Stück, ging der Blick schon in der Zeit Jugoslawiens immer gen Westen.