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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Hörstoff für die Feiertage und danach.
Seit 2007 leben erstmals in der Geschichte der Menschheit mehr Menschen in Städten als auf dem Lande.
Diese Entwicklung begann um 1800 rasant Fahrt anzunehmen. Schon in der Antike waren große Städte Orte des Wohlstands wie des Lasters, des Elends und des Verbrechens.
Mit der modernen Großstadt entstand die Polizei im modernen Sinne. Der mit nur 45 Jahren so jung verstorbene Klassiker Friedrich Schiller interessierte sich für dieses Phänomen. Er wollte über die "Polizey" in Paris schreiben.
Sein Fragment ist der Ausgangspunkt für die Reise mit Björn SC Deigner, der Motive von Schiller aufnimmt.
Paris ist ein Schlund, in dem die Menschheit verschmilzt, die Häuser so hoch, dass die Bewohner tagsüber Kerzen anzünden.
Hier wird das Fragment von Schiller vorgelesen.
In der Tat wurde Paris die Hauptstadt des 19. Jahrhunderts. Oft gestaltet in Romanen, machten diese im filmlosen Zeitalter das Leben in der Metropole über die Ländergrenzen bekannt.
Oft stand im Mittelpunkt ein Verbrechen.
Es war ein Paris ohne die Bronx, Verzeihung, ohne die Banlieues. Die Städte wuchsen aber nicht nur in die Breite, sondern auch in die Höhe. Wolkenkratzer entstanden in vielen großen Städten.
New York entwickelte sich zur Hauptstadt des 20. Jahrhunderts. Diese literarisch zu gestalten, brauchte auch andere Mittel. So wurde "Manhattan Transfer" zu einem zentralen Werk - ein Buch, das viele vom Namen kennen, aber viele nicht gelesen haben. Hier gibt es eine Ausgabe bei Yourbook.
Die Neuübersetzung von Dirk van Gunsteren von John Dos Passos Klassiker war der Ausgangspunkt dieses vierteiligen Hörspiels von Leonhard Koppelmann:
Schiller inspirierte viele im 19. Jahrhundert, so auch Dostojewski, der mit Verbrechen und Strafe (früher Schuld und Sühne) einen der berühmten Romane schrieb, wo ein Mord, die Polizei und die Hauptstadt Russlands zentral waren.
Dos Passos war neben Joyce im 20. Jahrhundert ein Role Model; der berühmteste deutsche Großstadtroman dieser Epoche, Berlin Alexanderplatz, nahm ihn sich zum Vorbild.
Und hier gibt es ihn als historisches Hörspiel aus dem Jahr 1958 in der Regie von Fränze Roloff.
In der Ankündigung heißt es:
In „Berlin - Alexanderplatz“ vollzieht sich stilistisch der Durchbruch der von Joyce und Dos Passos begründeten neuen Romanform in Deutschland, Döblin etablierte darin moderne Erzähltechniken wie Montage, innerer Monolog und Bewusstseinsstrom.
Allerdings: die neue Form verdrängte nicht die alte, aber verwandelte diese: Großstadtpolizeiromane gibt es immer noch ...
Und im Zentrum von Döblin stehen auch Verbrechen.
Über wiederum neue Formen des Großstadtromans Ende des 20. Jahrhunderts bis heute gibt es demnächst einen piq.
Aber mit Schiller, Dos Passos und Döblin gibt es genug Hörstoff von gestern und fast heute für die Feiertage und danach.
Quelle: Friedrich Schiller, Björn SC Deigner, John Dos Passos, Alfred Döblin www.deutschlandfunkkultur.de
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