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Jahrgang 1978, Journalistin und Autorin. Sie studierte Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Geschichte in Bochum.Texte von ihr wurden unter anderem in der FR, FAZ, auf ZEIT ONLINE und in der Neuen Rundschau veröffentlicht. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift Pop. Kultur und Kritik, für die sie regelmäßig über Pop und Kunst schreibt. Außerdem ist die Mitglied der Redaktion von 10nach8, eine Kolumne und ein Autorinnen-Kollektiv bei ZEIT ONLINE.
Nava Ebrahimi setzte sich in der Stichwahl gegen Dana Vowinckel durch. In seiner Laudatio sagte Klaus Kastberger, der Text von Klagenfurt sei der komplexeste, den er von der Autorin kenne. - Bachmannpreis (Update, 20.06.2021)
„Das Schreiben war immer auch eine Kompensation für nicht vorhandene Gesprächspartner.“
Ich bin immer noch sehr glücklich über diesen Podcast, auch weil ich seit anderthalb Jahren die Menschen einladen darf, die mich interessieren und die ich immer schon gern kennenlernen wollte. Dieses Mal ist es Nava Ebrahimi. Die in Österreich lebende deutsche Autorin mit iranischen Wurzeln hat gerade ihren zweiten Roman bei btb veröffentlicht. „Das Paradies meines Nachbarn“ ist sehr empfehlenswert und handelt von ehemaligen iranischen Kindersoldaten, die nach der Migration einen fremden, harten, lustigen Blick auf die deutsche Gegenwart werfen. Die Kreativszene und die gelangweilten BRD Wohlstandskinder werden hier genauso gut beschrieben, wie die Überlebensweisen der iranischen Jungs.
Nava Ebrahimi studierte Journalismus und Volkswirtschaftslehre in Köln und arbeitete unter anderem als Redakteurin bei der Financial Times Deutschland und bei der Kölner StadtRevue, 2007 war sie Finalistin beim Literaturpreis Open Mike, 2017 veröffentlichte sie dann ihren ersten Roman.
Ich kenne nur ihre Bücher, sie lebt mit ihrer Familie in Graz. Wir sprechen über Migration, Krieg, Hochhäuser, TV-Sozialisation, Viva, Dallas und Denver, späte Autorinnenschaft, Brieffreundschaften, Überanpassung, den Verlust der Muttersprache, sexuelle Selbstbestimmung, Rassismus, ihre Lieblingstexte, persische Gedichte und die Schönheit der Literatur. Und über die Nächte, für die es sich lohnt zu leben, wenn man um sechs Uhr morgens beglückt nach Hause geht. Wenn Literatur schafft, dieses Glück zu zeigen und bei anderen hervorzurufen, dann ist sie oft gut, waren Nava und Mascha sich einig.
Späte Autorschaft:
„Ich habe immer Brieffreundschaften gehabt. Schreiben war für mich das Medien, um mich auszudrücken, mir meiner Gedanken klar zu werden. Auch um son bisschen diese einsame Dasein als Migrantenmädchen zu verarbeiten . (…) Damals war da ja niemand, mit dem ich darüber hätte reden , aber ich weiß dass es ganz Vielen so gegangen ist. (…) Erst seitdem wir uns artikulieren Bücher schreiben, Texte veröffentlichen, wird uns rückblickend klar, dass wir gar nicht so alleine waren, dass wir uns immer nur so alleine gefühlt haben. Das Schreiben war immer auch eine Kompensation für nicht vorhandene Gesprächspartner.“
Quelle: MASCHA JACOBS Bild: PETER RIGAUD podcast.piqd.de
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Ich freue mich sehr, dassNava Ebrahimi den Bachmannpreis gewonnen hat. Und lustigweise haben dieses Jahr gleich vier Autor*innen in Klagenfurt gelesen, mit denen ich im Rahmen von Dear Reader über Lieblinsgbücher und DiesDas gesprochen habe. Neben Nava, Heike Geißler, Anna Prizkau und Timon Karl Kaleyta --- ich gratuliere allen von Herzen. Und poste das Gespräch mit der Bachmannpreisträgerin (auch wenn es dasjenige ist, was mir wegen meines laxen Einstiegs Ärger und 1 Rassismusvorwurf eingebracht hat: ich sage etwas unbedacht: dass mir immer wieder Iranerinnen zugelaufen sind, so wie ich es auch gerne lax über andere Menschen sage, aber nicht mehr sagen werde), die anderen Gespräche findet man aber auch leicht, hier im Literatenfunk oder überall, wo es Podcasts gibt.