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Hat englische und deutsche Literaturwissenschaft sowie Politik in Erlangen studiert. Schreibt auf lostlevels.de über Indie-Spiele und arbeitet in der Redaktion des Bookazines WASD mit. Lebt, spielt und arbeitet in Berlin.
Vor einigen Tagen endete mit dem Tod ihres Sängers Tim Smith wohl auch die jahrzehntelange Geschichte der Cardiacs: dieser einzigartigen englischen Band, zu deren erklärten Fans große Namen wie Mike Patton, Marillion, Blur oder Napalm Death zählen und die dennoch zu ziemlich gleichen Teilen geliebt, gehasst, kopiert und ignoriert wurde.
Mit ihrer schwer zu fassenden, aber sehr britischen musikalischen Mischung, die sich aus dem Arsenal von Pop, Prog, Punk und Ska bediente, blieb den Cardiacs der ganz große Durchbruch immer verwehrt, erst recht außerhalb des Königreichs. Und selbst auf der Insel, wo die Band 1988 mit dem kraftvollen Is this the Life sogar einen kleinen Charterfolg feierte, kamen auf die vielen leidenschaftlichen Fans auch immer genügend Menschen, denen die Band nicht einfach nur nichts gab, sondern die sie regelrecht hassten, darunter auch etliche Musikkritiker. Vor zehn Jahren schrieb Graham Bendel zu diesem Phänomen:
„It’s not too hard to understand why Cardiacs provoke such reactions in people.
For starters, we have the fairground tease of the keyboards, the spoilt-boy schizophrenia of Tim Smith’s vocals, sing-song choruses as if from a football match or nursery rhyme; and the fact that some songs stop then start, stop-start, and so on – in a series of differing time signatures. It’s a musically bewildering and perplexing cut of cloth, interweaving colours and textures that many would consider unthinkable put together. Despite the influences they have worn so clearly on their sleeves, they are like no other band on earth.“
Mit ihren bisweilen überfordernden Kompositionen, der Weigerung, komplizierte Musik mit dem Prog-typischen Ernst zu betreiben und nicht zuletzt ihren theatralischen, mitunter verstörenden Live-Auftritten stießen die Cardiacs offenbar immer mindestens so viele Menschen vor den Kopf, wie sie begeisterten.
Auch wenn die Besetzung der Cardiacs immer wieder wechselte und der Band über die Jahrzehnte mehr als 20 verschiedene Musiker angehörten, war der charismatische Sänger Tim Smith unbestritten ihre zentrale Figur. Sein Schicksal setzte auch der Band ein trauriges Ende: Nach einem Herzinfarkt 2008 kämpfte Smith bis zuletzt mit den gravierenden Folgen des Anfalls und einer resultierenden neurologischen Krankheit, durch die er unter anderem an ständigen Muskelkrämpfen litt und seine Fähigkeit zu sprechen verlor. 2018 erhielt er für seine Verdienste die Ehrendoktorwürde des Royal Conservatoire of Scotland (eine Aufzeichnung davon gibt es hier). Am 22. Juli 2020 starb Smith an Herzversagen, das letzte Album der Band, auf dem nur seine Vocals fehlten, bleibt unvollendet. Für The Quietus hat Sean Kitching den verlinkten schönen Nachruf geschrieben, in dem er auch auf seine jahrzehntelange Freundschaft mit Tim Smith zurückblickt. Ebenfalls lesenswert: der kürzere Nachruf im Guardian, in dem Rhodri Marsden die Musik der Cardiacs als "bizarre kind of rock music that was so wrong it was right" beschreibt.
Wer die Cardiacs bis dato nicht kannte, sollte unbedingt reinhören: Ihre Alben sind zwar nicht bei Spotify vertreten, vermutlich eine Entscheidung der Band, die klugerweise frühzeitig auf ihr eigenes Label und damit auf Unabhängigkeit von großen Plattenfirmen gesetzt hat. Auf YouTube findet sich aber etliches, so neben frühen Musikvideos und bizarren Live-Auftritten auch das 1996er Album Sing to God, auf dem zum Beispiel das grandios eskalierende Dirty Boy zu hören ist.
Quelle: Sean Kitching Bild: The Quietus / Rob... EN thequietus.com
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