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Kurator'in für: Pop und Kultur Zeit und Geschichte Fundstücke
Fabian Peltsch interessiert sich für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees. Er ist Redakteur bei Table.Media in der China-Redaktion und schreibt daneben regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, Fluter und die Welt.
Laut Spotify war Labi Siffre im vergangenen Jahr mein meistgestreamter Künstler. Tatsächlich habe ich Siffres Musik bewusst zum ersten Mal im Januar 2019 gehört. Es war Liebe auf den ersten Song. Und ein beruhigendes Gefühl, dass ich einem Musiker noch immer so sehr verfallen kann, um mich umgehend in sein Gesamtwerk zu graben. Im Netz findet man leider wenig über den 1945 in London geborenen Songwriter. Vor genau einer Woche hat The Independent nun einen längeren Artikel über ihn veröffentlicht, hinter der Paywall, doch die Beschäftigung lohnt sich: Siffres Geschichte ist so interessant und herzerwärmend wie seine Musik.
Heute weitgehend ein Geheimtipp, feierte Siffre in den frühen 70er-Jahren mit Songs wie "Crying Laughing Loving Lying" vor allem in England moderate Erfolge, passte jedoch mit seinem naiv wirkenden Akustik-Soul nie so ganz ins Bild der damaligen Popkultur. Als schwarzer, schwuler Musiker hatte er zudem einen schweren Stand, was man auch daran sieht, dass viele seiner tief empfundenen Liebeslieder alibimäßig an eine fiktive "she" adressiert sind. In den Liner-Notes zum Reissue seines Debüts schreibt Siffre dazu biografisch in der dritten Person:
Age of 12: His father gives sex education. The single lesson consists of a five minute warning against gay men. He listens attentively but has no idea what his father is talking about. His father has no idea his warning is twelve years and nine months too late.
Zwischen 1970 und 1975 veröffentlichte Siffre sechs sehr gute Alben. 1981 landeten Madness mit einem Cover seines "It Must Be Love" einen Hit (mit Siffre-Cameo im Video). 1987 erlebte Siffre dann selbst noch einmal einen kurzen kommerziellen Höhepunkt mit der Mandela-Hymne “Something Inside So Strong”. 1998 ließ er die Musik nach einem fantastischen Unplugged-Album weitgehend hinter sich, widmete sich der Poesie und Politik, radikaler und unversöhnlicher als er es als Musiker je war, dafür ebenso ehrlich und leidenschaftlich. In den letzten Jahren wurde sein Werk vor allem als Sample-Quelle benutzt, unter anderem von Eminem für dessen Debüt-Single "Hello my name is", was Siffre einige Überwindung bei der Freigabe gekostet hat, wie er in einem seiner seltenen Interviews erklärt:
Dissing the victims of bigotry – women as bitches, homosexuals as faggots – is lazy writing. Diss the bigots not their victims. I denied sample rights till that lazy writing was removed. I should have stipulated “all versions” but at that time knew little about rap’s “clean” & “explicit” modes, so they managed to get the lazy lyric on versions other than the single and first album.
Heute lebt Siffre in Spanien, wo die BBC offenbar gerade eine Doku über ihn dreht. Wird Zeit.
Quelle: Alexandra Pollard Bild: The Independent EN independent.co.uk
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Habe gerade in die Platte von '75 reingehört: "Remember my Song" . Whoa ... I most definitely will. Danke, Fabian.
Oh Gott, tausend Dank für den Piq, das ist ja geradezu eine Offenbarung! "It Must Be Love" war immer mein liebster Madness-Song, aber dass es ein Cover ist, wusste ich nicht ... und dann ist mir doch tatsächlich gestern Abend in einer "Better Call Saul"-Folge das großartige Lied untergekommen, das Eminem gesampelt hat, und ich habe mir vorgenommen, nachzusehen, von wem es stammt (es dann aber wieder vergessen :/). Was für eine Entdeckung, ich mache mich mal direkt ans Weiterhören - danke!