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Pop und Kultur

Wie Science-Fiction-Filme unsere Sicht auf die Welt verdüstern

Martin Böttcher
Journalist, Sammler
Zum Kurator'innen-Profil
Martin BöttcherDienstag, 30.10.2018

Schon einmal aufgefallen? Der Begriff "Dystopie" ist in den letzten Jahren ziemlich häufig benutzt worden. Davor kannte ihn kaum ein Mensch. Die Dystopie ist das Gegenteil der Utopie, die Dystopie ist eine in der Zukunft spielende Erzählung, in der die Welt alles andere als in Ordnung ist.

Warum gebrauchen wir diesen Begriff so oft? Ein Grund ist sicherlich, dass es mehr und mehr Science-Fiction-Filme gibt, in kaum einem aber wird ein positives Bild der Zukunft gezeigt.

In der Berliner Zeitung wird ein Vortrag von Tom Hillenbrand zusammengefasst, der sich damit beschäftigt, was das mit der Gesellschaft macht, wenn sie die Zukunft vor allem als etwas begreift, was einem Angst machen sollte. Die Filme (und Bücher und Serien und was es da noch so geben sollte) haben nämlich Auswirkungen auf das reale Leben, auf die Sichtweise von Politikern, letztendlich auf unser aller Sichtweisen. Verkürzt gesagt: wir sehen die Zukunft schwärzer, weil sie in der Fiktion so gezeichnet wird. Und weil wir die Zukunft schwärzer sehen, gibt es natürlich auch mehr Geschichten, die diese schwarze Zukunft thematisieren. Gibt es einen Ausweg aus dieser Spirale? Ja! Wir alle müssten positivere Geschichten konsumieren. Aber so funktioniert die Welt wohl nicht.

Wie Science-Fiction-Filme unsere Sicht auf die Welt verdüstern

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Kommentare 5
  1. Moritz Orendt
    Moritz Orendt · vor 6 Jahren

    Ich bin nicht überzeugt, dass es in letzter Zeit wirklich mehr negative Science-Fiction gibt. Alle Klassiker, die mir einfallen (zum Beispiel 1984, Brave new world, Blade Runner, Fahrenheit 451, Minority Report,...) sind dystopisch. Ich kenne keine einzige utopische Science-Fiction (Utopia von Morus ist nicht zur Unterhaltung geschrieben worden und zählt deswegen nicht).

    Kennst du utopische Unterhaltung? Vielleicht ist das einfach langweilig?

    1. Frederik Fischer
      Frederik Fischer · vor 6 Jahren

      Star Trek wird da gerne genannt. Wenn nicht gerade Krieg herrscht, das Raum-Zeit-Kontinuum durcheinander gerät oder der Replikator spinnt, lebt es sich glaube ich ganz auskömmlich in dieser Föderation.

    2. Moritz Orendt
      Moritz Orendt · vor 6 Jahren

      @Frederik Fischer Danke. Ich habe Star Trek tatsächlich noch nie geschaut (wird mir auch gelegentlich vorgeworfen ;-))

    3. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor 6 Jahren
    4. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor 6 Jahren

      @Frederik Fischer Keineswegs. Die Föderation ist ständig bedroht. Das was Star Trek (insbesondere Raumschiff Enterprise) von allen anderen SciFi-Serien unterscheidet, sind die Sternenflotten-Direktiven: Schutz fremder intelligenter Lebewesen und Akzeptanz ihrer Entwicklung, auch wenn sie noch so fremd scheinen. Im Grunde eine Menschenrechtscharta, die Aliens inkludiert. In jeder Folge werden die moralischen Konflikte verhandelt, die daraus entstehen wenn die Theorie moralischer Ansprüche auf die Praxis treffen. Aber eben ausgehend von einer Utopie. Das macht die Sendung ziemlich einzigartig, finde ich.

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