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Wie ein Deutscher auf einem Bauernhof Welthits produzierte
Digitale Schreibmaschine mit anarchistischem Ansatz und bürgerlicher Lebensform
Ich beschäftige mich seit vielen Jahren journalistisch mit dem Spannungsfeld Medien, Technik und Gesellschaft. Ich habe Krautreporter gegründet, war vorher unter anderem Chefredakteur der deutschen Wired und habe das Digital-Ressort bei Focus Online aufgebaut und geleitet. Ich bin außerdem Gründer und Herausgeber des Journalismus-Thinktanks vocer. Ich mag Gedrucktes und lese trotzdem fast alles digital.
Musikproduzenten fristen außerhalb ihrer Branche oft ein eher anonymes Dasein. Selbst wenn eine Band mal einen großen Hit landet, beschäftigt man sich als Konsument wohl nur eher selten mit der Frage, wer den Song eigentlich produziert hat. Dabei gibt es auch unter ihnen Stars. Solche, zu denen die Musiker gehen, weil sie für eine größere Idee stehen. Rick Rubin in den USA ist zum Beispiel so eine Erscheinung, durch dessen Studio seit 30 Jahren die Stars der Rock- und Popwelt wandern.
Dank der Zündfunk-Sendung Generator im Bayerischen Rundfunk bin ich jetzt auf Conny Plank gestoßen, einen Deutschen, der für viele ganz große Songs verantwortlich ist. Oder war, denn Plank verstarb bereits 1987. Bis zu seinem Tod prägte er die Musik der 70er- und 80er-Jahre entscheidend mit – Krautrock, New Wave und später Pop. Und die meisten Bands nahm er im Tonstudio seines umgebauten Bauernhofs in Wolperath bei Köln auf, in dem er mit seiner Familie lebte. Die Scorpions zum Beispiel, Ultravox, Gianna Nannini, Eurythmics, Killing Joke, DAF oder Ideal.
Dass Planks Werk gerade jetzt neue Beachtung findet, liegt an dem Dokumentarfilm "Conny Plank - The Potential of Noise" seines Sohnes Stephan Plank, der vor ein paar Wochen im Kino startete. Der Zündfunk hat sich mit dem Regisseur über dieses Leben zwischen Mischpult und Misthaufen unterhalten, in dem sich ein Familienleben mit dem Besuch von Weltstars vermengte. Und mit dem ehemaligen Kraftwerk-Mitglied Karl Bartos, dessen Band ihr wegweisendes Album "Autobahn" genau dort aufgenommen hat. Auch schön: Zusätzlich zu den Musikbeispielen im Audiobeitrag hat die Zündfunk-Redaktion noch auf ihrer Website eine kleine Auswahl von Plank-Hits zusammengestellt.
Quelle: Ralf Summer, Bayerischer Rundfunk Bild: Edition Salzgeber br.de
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