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Pop und Kultur

Watteweiche Beats als Medizin gegen den Wahnsinn der Welt

Martin Böttcher
Journalist, Sammler
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Martin BöttcherDonnerstag, 27.04.2017

Ob man sich der Einschätzung des Deutschlandradio Kultur anschließt und Wolfgang Voigt als einen der „der weltweit bedeutendsten Techno-Künstler überhaupt" sieht, ist natürlich Auslegungssache. Aber besonders und schön ist es schon, was der Produzent und Mitbegründer des Kölner „Kompakt"-Labels so veröffentlicht, vor allem unter seinem Künstler-Alias „Gas": Aus dem Techno herrührende Ambientmusik, die eindringlich vor sich hinwabert und das Zeug dazu hat, Berge von Beruhigungsmitteln und bewusstseinserweiternden Drogen überflüssig zu machen.

Warum Wolfgang Voigt nach 17 Jahren Pause ein neues Gas-Album namens Narkopop veröffentlicht hat, warum er so lange gewartet hat, ist mir immer noch nicht klar. Aber die Welt kann dankbar dafür sein. Nicht, weil Narkopop anders als seine vier anderen Gas-Alben („Pop", „Königsforst", „Zauberberg" und das unbetitelte Erstlingswerk von 1996) ist, sondern weil er die magische Formel aus watteweichen Beats, sich kaum verändernden Loops und undefinierbaren Geräuschen beibehalten und damit ihre Zeitlosigkeit unterstrichen hat.

Das Interview, das Stephan Karkowsky für das Deutschlandradio mit ihm geführt hat, offenbart einen nicht abgehobenen Künstler, der sich bei der Beurteilung und Erklärung seines eigenen Werks zurückhält. Gemeinsam mit einem anderen Interview für die Website „Das Filter" weiß man genug, um die Soundwelten Voigts (neu) für sich entdecken zu können.

Watteweiche Beats als Medizin gegen den Wahnsinn der Welt

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