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Kurator'in für: Pop und Kultur Zeit und Geschichte Fundstücke
Fabian Peltsch interessiert sich für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees. Er ist Redakteur bei Table.Media in der China-Redaktion und schreibt daneben regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, Fluter und die Welt.
Ein Jahr lang hatte Teddy Afro, der berühmteste Sänger Äthiopiens, kein Lied mehr veröffentlicht. Diesen Monat hat er mit "Na'et" sein Schweigen gebrochen, einem Song, dessen Zeilen ganz offensichtlich an Abiy Ahmed gerichtet sind, den Premierminister des Landes. Da heißt es unter anderem:
Blinded by ethnic hatred, he forgot his promise.
Als Abiy Ahmed das Amt des Premiers im Jahr 2018 übernahm, galt er als große Hoffnung, ja geradezu als Heilsbringer Äthiopiens. Er entließ Tausende von politischen Gefangenen, entschuldigte sich für Menschenrechtsverletzungen durch die Sicherheitsapparate. Der Sohn eines Muslims und einer Christin versprach dem Vielvölkerstaat demokratische Reformen und besetzte die Hälfte seiner Kabinettsposten mit Frauen. 2019 wurde Ahmed in Oslo mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Doch dann kam alles anders. Afro singt: "Geblendet von seiner Krone bricht er seine Versprechen".
Nur ein halbes Jahr später entpuppt sich der Reformer als skrupelloser Kriegstreiber. Seine Regierung startet im November 2020 eine Militäroffensive gegen die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF). Ahmed schränkt die Aktivitäten humanitärer Organisationen gezielt ein. Journalisten werden verhaftet oder des Landes verwiesen. Weitere Akteure werden in den Konflikt gesogen, darunter Truppen und Milizen aus dem Nachbarland Eritrea. Tausende Menschen sterben, mehr sind auf der Flucht. Nur wenige Tage nach einem Massaker an Hunderten von Zivilisten im Westen Äthiopiens nahm Abiy Ahmed nicht an den Trauerfeiern teil. Stattdessen sah man ihn in den Abendnachrichten beim Pflanzen von Bäumen. Auch davon handeln die verzweifelten Zeilen von "Na'et":
He plants trees today over tens of thousands of corpses. I'm in pain, yet he invites me to enjoy it.
Bernd Dörries schreibt in der SZ über den Song und seinen Urheber, der zu berühmt ist, um verhaftet zu werden und deshalb der kollektiven Enttäuschung eine Stimme geben kann:
Afro singt nun von seinem Schmerz, über das, was dem Land passiert. Sein Lied ist für viele Äthiopier eine Art therapeutische Sitzung, in der nun ausgesprochen werden darf, worüber zumindest in der Öffentlichkeit nicht geklagt werden durfte.
Quelle: Bernd Dörries Bild: SZ www.sueddeutsche.de
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