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Pop und Kultur

Sponsoring im Popgeschäft: Normal oder Skandal?

christina mohr
Freie Autorin

Geboren in Frankfurt, heute wieder dort lebend und arbeitend - hauptberuflich für einen Sachbuch- und Wissenschaftsverlag, daneben als freie Autorin für Magazine wie Spex, Missy Magazine, Konkret, Die Anschläge, kaput-magazine.com, melodiva.de, culturmag.de.

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christina mohrFreitag, 05.10.2018

Sponsoring gehört im Sport schon längst, inzwischen auch in der Musikbranche zum Geschäft: Gib uns Geld, dann drucken wir das Logo deiner Wurstfabrik auf unsere Trikots oder den Schnaps-Schriftzug aufs Festivalbanner. Normal. Nicht schön vielleicht, aber alle haben sich daran gewöhnt. Die Unterhaltungsmaschinerie soll schließlich laufen, und nichts liegt näher, notorisch klamme Branchen von denjenigen unterstützen zu lassen, deren Produkte eh' bei Veranstaltungen konsumiert werden. Kein Problem im Kapitalismus, oder?

In Gewissensnöte könnte man höchstens kommen, wenn der großzügige Sponsor sich politisch mehr als zweifelhaft äußert - also wie exakt jetzt, seit mal jemand genauer hingehört bzw. -gelesen hat, wessen Geistes Kind Red-Bull-CEO Dietrich Mateschitz ist: Mateschitz will nicht nur eine rechtsgerichtete Nachrichtenagentur gründen, unlängst äußerte er sich in der österreichischen Kleinen Zeitung unverhohlen rassistisch, bezichtigte Flüchtende des Betrugs und noch schlimmerer Dinge. Und dieser Herr Mateschitz sponsort auch die mittlerweile sehr renommierte, mehrwöchige in Berlin stattfindende Red Bull Music Academy, die mit Workshops und Konzerten junge Talente vor allem aus dem Bereich der elektronischen Musik fördert. Unbestreitbar eine Zwickmühle - auch für viele beteiligte MusikerInnen, die sich lieber nicht zum Sponsor äußern wollen. Verständlich oder skandalös?

Philipp Rensius hat für seinen taz-Artikel immerhin zwei Kreative (Musikerin Danielle de Picciotto, DJ und Labelchef Daniel Haaksmann) gefunden, die über das Red-Bull-Dilemma sprechen wollten. Lesenswerter Text, der das Thema Sponsoring der nötigen Kritik aussetzt.

Sponsoring im Popgeschäft: Normal oder Skandal?

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