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Tino Hanekamp war Journalist und Musikjournalist, hat in Hamburg zwei Musikclubs gegründet (Weltbühne, Uebel & Gefährlich), einen Roman geschrieben (‚So was von da‘) und unlängst ein Buch über Nick Cave ('... über Nick Cave'). Er lebt im Süden Mexikos.
Vor elf Tagen starb Raimund Fellinger, der langjährige Cheflektor des Suhrkamp-Verlags oder (getreu der Überschrift des Nachrufs in der FAZ): "Der Mann, der Suhrkamp war." Aus diesem Anlass hier ein Interview, das Fellinger 2016 dem Magazin der Süddeutschen Zeitung gab, und auf das mich mein Lektor gerade aufmerksam gemacht hat. Lektoren, diese "Schattenexistenzen", wie Fellinger sagt — sie sind von unschätzbarer Wichtigkeit für die literarischen Werke, die wir lesen, aber über sie geredet wird so gut wie nie. Fellinger: "Ihr Tun wird beschwiegen. Diese Diskretion ist richtig."
Was für ein Glück, dass es dieses Interview gibt. Nicht nur verschafft es uns einen seltenen Einblick in die Arbeit der "Fehlersucher", wie Thomas Bernhard Fellinger kurz vor seinem Tod in einer Widmung nannte (und damit kränkte, denn Lektoren sind ja so viel mehr!), Fellinger, der mit Unterbrechungen unter anderem Handkes Lektor war, erzählt auch von einigen Größen der deutschen Nachkriegsliteratur (alles eitle Egomanen, aber, so Fellinger: "Welcher Schriftsteller ist kein Kotzbrocken?"), von den eigenen, geduldig ertragenen Demütigungen, seinem Werdegang, wie Literatur entsteht und was sie bewirken kann und soll.
Stärkt Lektüre durch Einsichten, oder schwächt sie, indem sie Selbstzweifel sät?
Selbstzweifel sind immer gut. Man nutzt doch Literatur, um sich als Leser in Frage zu stellen. Wer im Umgang mit der Literatur keine Ironie gelernt hat, dem ist im Leben nicht mehr zu helfen.
PS: Empfohlen sei an dieser Stelle zudem der erste Band der Tagebücher des Literaturkritikers und Schriftstellers Fritz J. Raddatz, die einen in die Welt führen, in der Fellinger gewirkt und die er so sehr geprägt hat. Bezeichnend: In Raddatz' herrlichen Aufzeichnungen (Er schonte niemanden, vor allem nicht sich selbst.) tauchen sie alle auf, Schriftsteller, Verleger, Journalisten – die ganze Beletage der literarischen und kulturellen Welt Deutschlands von 1982 bis 2012. Aber Lektoren? So gut wie nie.
Quelle: Sven Michaelsen Bild: Urban Zintel sz-magazin.sueddeutsche.de
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Ein wunderbares Interview.
Meine Lieblingsstelle:
Was fällt Ihnen als Lektor leichter: loben oder kritisieren?
Wenn das Manuskript schlecht ist, weiß jeder erfahrene Lektor, was er sagen soll: Hier hängt der Spannungsbogen durch, und die Person A müsste mehr Konturen bekommen. Das kriegt man zur Not nachts um vier nach einem Kasten Bier hin. Schwierig wird es, wenn das Manuskript gut ist. Wenn Sie etwas von einem Meisterwerk stammeln, fühlt sich der Autor für dumm verkauft. Er will genau wissen, was so gut ist.