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Hat englische und deutsche Literaturwissenschaft sowie Politik in Erlangen studiert. Schreibt auf lostlevels.de über Indie-Spiele und arbeitet in der Redaktion des Bookazines WASD mit. Lebt, spielt und arbeitet in Berlin.
ROM-Websites, auf denen alte, nicht mehr erhältliche Videospiele emuliert und kostenlos heruntergeladen werden können, sind nicht nur für Retro-Gaming-Fans und Speedrunner eine wichtige Quelle. Doch sie operieren in einer Grauzone: Viele der Unternehmen hinter den Spielen sind längst Geschichte oder haben kein Interesse an einer Neuveröffentlichung ihrer Klassiker. Deshalb war es für die ROM-Anbieter bislang meist damit getan, einzelne Titel auf Anfrage aus ihrem Angebot zu entfernen.
Doch Nintendo genügt das nun nicht mehr: Das Unternehmen hat den ROM-Seiten den Kampf angesagt, einige gingen bereits vom Netz. Was Nintendo dazu bewogen hat, ist offiziell unbekannt – doch das Unternehmen hat an seinen NES- und SNES-Neuauflagen gut verdient und bringt demnächst einen Abo-Service für die populäre Switch auf den Markt, über den auch Retro-Klassiker vertrieben werden. Es scheint also, als wolle sich Nintendo vorher noch schnell der emulierten Konkurrenz im Netz entledigen. Das ist sowohl legal als auch legitim – doch für die Game Studies, die Spielentwicklung und den Erhalt der Computerspielgeschichte hat es teils katastrophale Auswirkungen, die Emanuel Maiberg im verlinkten Artikel für Motherboard beschreibt:
Kurz: Mit seinem egoistischen Kampf gegen ROMs gefährdet Nintendo das kulturelle Erbe der Computerspielgeschichte. Bennett Foddy, Professor am Game Center der New York University, nennt Nintendos Vorgehen deshalb gar „massive cultural vandalism“. Auch wenn ein Unternehmen unbestritten das Recht hat, sein geistiges Eigentum zu schützen – widersprechen mag man Foddy da eigentlich nicht.
Quelle: Emanuel Maiberg Bild: Chris Kindred EN motherboard.vice.com
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