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Pop und Kultur

Musik zum Runterkommen (part IX) - Solo Piano

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
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Jan PaerschDonnerstag, 21.12.2023

Klaviermusik (okay, fast nur Jazz) ist mir nahe, deshalb gab's in der Vergangenheit den einen oder anderen diesbezüglichen piq (auch mit Xmas-Bezug). Hier kommen Empfehlungen für drei neue Solo-Piano-Einspielungen: gefühlvoll, introvertiert, aber nicht immer nur leicht verdaulich. Dafür gibt's ja die "Peaceful Piano" Playlist.

  • Espen Berg ist ein etablierter norwegischer Jazzmusiker, der nun innerhalb eines Jahres schon sein zweites Soloalbum vorlegt. Das erste war eher anstrengend, "The Hamar Concert" ist ein kleines Meisterwerk. Ich ertappe mich dabei, es immer häufiger aufzulegen und jedes Mal wieder über den Ideenreichtum in diesen komplett improvisierten Stücken zu staunen. Keith-Jarrett-Einflüsse sind unvermeidlich, da steckt Gospel und Blues drin, aber auch ein ganz eigener, wundervoll reduzierter Ansatz.
  • Anders Fergus McCreadie. Der Mann aus Glasgow lässt nicht so viel Platz zwischen den Noten wie Berg; er schreibt ungemein melodische Songs, die mir häufig Tränen in die Augen getrieben haben ("Across Flatlands"). Grandios, wie er schottische Folklore subtil in seinen Jazz einfließen lässt. Nun gibt es eine erste Solo-EP,  die McCreadies ruhige wie auch seine ungestüme Seite zeigt. "Eb Major" enthält so viele Töne, dass einem schwindelig werden kann.
  • Er habe die Aufnahmen "aus einer inneren Notwendigkeit heraus gemacht", sagt Igor Levit in einem kurzen Video über sein neues Digital-Album "Lieder ohne Worte" (ab Ende Januar als CD). Die Erlöse gehen an zwei Organisationen, die Antisemitismus bekämpfen. Die Sammlung von Stücken von Felix Mendelssohn Bartholdy endet düster, mit einem Präludium des französischen Komponisten Charles-Valentin Alkan. 
Die Aufgabe eines Künstlers ist es, seine Zeit zu reflektieren", sagt Igor Levit. "Ich wünschte mir, es gäbe gerade eine andere Zeit zu reflektieren."
Musik zum Runterkommen (part IX) - Solo Piano

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Kommentare 1
  1. Theresa Bäuerlein
    Theresa Bäuerlein · vor 11 Monaten

    Die Tweets von Igor Levit in letzter Zeit brechen einem das Herz. Das ist das großartige an Künstlerinnen und Künstlern, dass sie aus solchen Gefühlen noch Schönheit schaffen.

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