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Musik von draußen 3 / Indonesien
Mensch
Geboren in Hamburg vor absurd langer Zeit und dort immer noch lebend. Seit 30 Jahren als Journalist in wechselnden Bereichen tätig, seit 2000 vor allem bei brand eins: bis 2007 in der Heftredaktion, seit 2010 hauptsächlich bei brand eins Wissen, wo Sonderhefte und Corporate Publishing beheimatet sind. Zwischendurch beim Food-Magazin Effilee. War auch schön. Schwerpunkte? Nö. Schreibt über alles, was ihn interessiert: Stadtentwicklung, Digitalisierung, Musik, Essen, Wissenschaft, Comics, Unternehmensorganisation, Logistik, Logik, Menschen. Vor allem Menschen. Menschen sind immer interessant. Immer. Schlechte Gewohnheit: Schreibt in Kurzbiographien über sich in der dritten Person. Fürchterlich. Aber nicht zu ändern.
Ubiet alias Nyak Ina Raseuki ist eine indonesische Sängerin und wahrscheinlich die vielseitigste Musikerin ihres Landes. Sie hat in Jakarta sowie an der Universität von Wisconsin Musik studiert und sich passend zu ihrem Abschluss (Ethnomusicology) der Weiterentwicklung der Musik ihrer Heimat verschrieben. Ubiets Werk ist enorm vielfältig: Sie hat mit dem E-Musik Komponisten Tony Prabowo und seinem New Jakarta Ensemble gearbeitet, aber auch mit dem Teenie Act Ada Band, ist Mitglied der Jazz/Fusion-Formation Krakatau und hat mehrere eigene CDs veröffentlicht, die von keyboardigen Düsterpop bis zu komplexen Avantgarde-Kompositionen reichen.
Ubiets besondere Aufmerksamkeit gilt jedoch dem Kroncong, einem Stil, der sich im 16. Jahrhundert aus der Verschmelzung einheimischer Musik mit den Klängen portugiesischer Instrumente entwickelte. In Indonesien gilt Kroncong mittlerweile als altmodisch, und so verbindet die 1965 geborene Musikologin die klassischen Songstrukturen mit Spuren moderner Popmusik. Das klingt allerdings überhaupt nicht, wie man sich Ethnopop gemeinhin vorstellt: das Ensemble spielt unplugged, ein tanzbarer Bumsbeat fehlt. Stattdessen ist die Musik extrem vielschichtig und zart, womit sie ein wenig an die Songs des von vielen geliebten Beach-Boys-Buddy Van Dyke Parks erinnert.
Das Video ist so ungewöhnlich, wie die Musikerin: Ubiet ist mit ihrer Band im Studio, der Anfang ist etwas holperig, doch schließlich schnurren die Musiker zu einer perlenden Einheit zusammen. Dieser Work-in-Progress-Ansatz, bei dem die Arbeit an der Musik ebenso sichtbar wird wie die Freude an ihr, ist weit entfernt von den üblichen konsumfreundlichen Videoprodukten, und ich glaube, dass man das bei einer so überlegt vorgehenden Künstlerin durchaus als Botschaft verstehen darf.
Quelle: iCanStudioLive/Youtube Bild: Youtube EN youtube.com
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Ist das großartig. Und niemals nie, wäre ich da ohne dich drauf gestoßen. Vielen Dank!