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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
Ed Sheeran ist einer der erfolgreichsten Musiker unserer Tage. Das lockt Neider an: Mehrmals schon ist der britische Songwriter verklagt worden. Vor ein paar Jahren noch hat er, um einen Prozess abzuwenden, bezahlt. Jetzt, wo es um seinen Hit "Shape Of You" ging, hat er es auf einen Prozess ankommen lassen. Und gewonnen. Um was ging es da? Zwei andere Musiker hatten Sheeran beschuldigt, bei ihnen geklaut zu haben. Nur ein paar Töne gleichen sich, aber wenn das Gericht den Klägern gefolgt wäre, dann wäre das eine teure Angelegenheit geworden. Ina Plodorch hat für den Deutschlandfunk Kultur die Sache aufgedröselt und dabei auch eine wichtige gestellt: Machen solche Klagen die Popmusik kaputt?
Denn Musikerinnen und Musiker werden vorsichtiger. Ed Sheeran zum Beispiel lässt ab jetzt immer seine Songwriting-Sessions filmen, um notfalls später zeigen zu können, wie er auf bestimmte Ideen gekommen ist. Aber die Kreativität leidet natürlich auch, wenn im Hinterkopf immer dieser Gedanke ist: Wer könnte als nächstes um die Ecke kommen, um mich zu verklagen?
Angefangen hat das Klagen schon vor langer Zeit. Aber so richtig geändert hat sich etwas, seit ein US-Gericht einer Klage gegen Robin Thicke und Pharrell Williams stattgegeben hat, die sich an Musik von Marvin Gaye bedient haben sollen. Dabei ging es auch um die "Stimmung", die kopiert worden sein soll. Und um ganz kurze Notenfolgen. Bei zig Millionen von Popsongs, die so unterwegs sind, wird es immer einen Song geben (oder auch mehrere), die ähnlich genug für eine Klage scheinen. So gesehen ist das Urteil im Sheeran-Prozess wohl das richtige. Aber auch die andere Seite sollte nicht vergessen werden: Im Zeiten, in denen Plattformen wie TikTok die Hits machen, verlangen Plattenfirmen auch schon mal von ihren Songwritern Musik, die anderen Hits ähnelt. Da soll dann also irgendwie abgekupfert werden. Aber natürlich nicht zu auffällig.
Da unglaublich viel Geld in Bewegung ist, wird uns das Thema weiter begleiten. Und mal dürfte dann so, mal so entschieden werden, wenn es zum Prozess kommt.
Quelle: Ina Plodroch Bild: picture alliance ... www.deutschlandfunkkultur.de
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