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Lionel Loueke: Ein Jazz Guitar Hero aus Benin
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke Medien und Gesellschaft
Freier Journalist in Hamburg. Liebste Arbeit: Interviews führen; übelste Arbeit: Interviews abtippen.
Flohwalzer-Virtuose. Erste selbstgekaufte Kassette: Roxette - "Tourism". Krautrock, afrikanischer Blues und Souljazz waren da noch fern. Schätzt "Handgemachte Musik", und hört natürlich trotzdem HipHop, Dub und Ambient.
Lionel Loueke war arm. Wenn man der Anekdote Glauben schenken darf, sparte er als Teenager im westafrikanischen Benin ein ganzes Jahr lang, um sich eine billige Gitarre leisten zu können. Bald waren die Saiten abgenutzt, und da herkömmliche selbst in der Hafenstadt Cotonou kaum zu bekommen waren, spannte er die Bremskabel von Fahrrädern ein.
Mittlerweile ist Loueke 44 Jahre alt und ein weltweit gefeierter Musiker, der sich vor Aufträgen (und Gratis-Saiten) kaum retten kann. Bekannt wurde er als Bandmitglied von Herbie Hancock, seit 2008 ist er bei Blue Note unter Vertrag. Das renommierte Label nahm ihn vor kurzem in seine phänomenale hauseigene Supergroup auf, die Blue Note All-Stars. Was Loueke hier im polyphon pulsierenden „Freedom Dance“ mit Fingern und Mund macht – seit der unten gepiqten Zusammenarbeit mit Robert Glasper probiert sich der Gitarrist nämlich auch als Sänger aus – muss man einfach einmal gehört haben. In diesem Herbst ist Loueke noch auf zwei weiteren Veröffentlichungen zu hören: mit der deutsch-französischen Sängerin Céline Rudolph seufzt und säuselt er auf Obsession hübsch kammerjazzartig, und auf The Vampires Meet Lionel Loueke jammt er lässig zurückhaltend mit einem australischen Reggae/Funk-Quaret.
Der Financial Times erzählt er hier wie er einst Jazz lernte: mit durch schwache Batterien verlangsamten Kassetten.
Quelle: Lionel Loueke Bild: Lionel Loueke youtube.com
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Das mit den Kassetten ist ja eine brillante Idee.