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Kunst für Beifahrer
Öffentliche Räume biete Platz, Inspiration und Publikum. Künstler haben diese Räume schon lange für sich und ihre Projekte entdeckt. Als bekanntes Beispiel sei die Wandmalerei genannt, die einst unter anderem von Diego Riviera entwickelt wurde. Inzwischen gibt es aber auch tausende von Skulpturen und Installationen in öffentlichen Räumen weltweit.
Die Arte Dokumentation "Kunst? Für Beifahrer" widmet sich einen ganz besonderen Raum: Dem Kreisverkehr. Noch bis zum 29. Juli kann sie über die Arte-Mediathek abgerufen werden.
Kreisverkehre erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, sind sie doch sicherer, günstiger und wartungsärmer als Ampelkreuzungen. Frankreich ist Europas Spitzenreiter mit knapp 50.000 Kreisverkehren, Tendenz steigend. In all diesen Kreiseln entsteht ein neuer, ungenutzter Raum, ein öffentlicher Raum, der danach verlangt, gestaltet zu werden.
Der Film begibt sich kreiselnd durch Europa und entdeckt Kreisverkehre in Frankreich, der Schweiz, auf Lanzarote und in Griechenland, wo wir den documenta-Künstler Costas Varotsos mit seinen gläsernen Giganten treffen. Der französische Meister der Kreiselkunst, Jean Luc Plé, stellt uns seine volkstümlichen Kunstwerke in Form von kreuzenden Segelbooten, leuchtenden Früchten oder riesigen Insekten vor. Im Schweizer Kanton Aargau treffen wir die Kunst-Kuratorin Friederike Schmid, die eine Verkehrskreisel-Typologie entworfen hat, und auf Lanzarote stehen wir vor den anmutigen, aber tonnenschweren Windspielen des Malers, Bildhauers und Architekten Cesar Manrique. Kurzweilig und humorvoll führt „Kunst? Für Beifahrer“ in eine Welt, die täglich vor uns liegt, die wir aber bislang kaum kennen.
Es lohnt sich, bei der nächsten Autofahrt die Augen offen zu halten. Aber bitte vorsichtig, zumindest als Fahrer.
Quelle: Udo Vieth Bild: Arte arte.tv
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