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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke Medien und Gesellschaft
Freier Journalist in Hamburg. Liebste Arbeit: Interviews führen; übelste Arbeit: Interviews abtippen.
Flohwalzer-Virtuose. Erste selbstgekaufte Kassette: Roxette - "Tourism". Krautrock, afrikanischer Blues und Souljazz waren da noch fern. Schätzt "Handgemachte Musik", und hört natürlich trotzdem HipHop, Dub und Ambient.
Die Eltern von Julia Wadhawan lernten sich in einer Zeit kennen, als noch niemand Begriffe wie "Multi-Kulti" oder "Interkulturalität" verwandte. Ranjit Wadhawan aus Delhi, genannt Tony, traf seine spätere Frau Gaby beim Ausgehen in Frankfurt. Er mag das Wort "interkulturell" nicht, weil es die Unterschiede betont. Dabei sei so eine deutsch-indische Heirat eine Bereicherung für beide: "Dann erzeugt man eine neue Kultur für die Familie."
Autorin Julia Wadhawan versucht in ihrem Feature gar nicht erst, abstrakte gesellschaftliche Problematiken zu bearbeiten oder größere Zusammenhänge herzustellen. Dieser Beitrag ist schlicht das intime Portrait einer Familie, komplex und konfliktbeladen wie jede andere.
Unprätentiös, lebensnah und voller Wärme berichtet Wadhawan vom Kennenlernen ihrer Eltern und dem eigenen Hadern mit dem Wort "Migrationshintergrund". Die Wadhawans haben gelernt: nicht ein Land bestimmt die Kultur, sondern die Familie.
Und: was alle Sturheit durchbricht, ist der Humor. "In so einer Beziehung muss man Humor haben", sagt Tony. "Wenn es beide haben, ist das sehr sehr gut. Aber einer muss das haben."
Quelle: Julia Wadhawan Bild: Julia Wadhawan swr.de
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