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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke Medien und Gesellschaft
Freier Journalist in Hamburg. Liebste Arbeit: Interviews führen; übelste Arbeit: Interviews abtippen.
Flohwalzer-Virtuose. Erste selbstgekaufte Kassette: Roxette - "Tourism". Krautrock, afrikanischer Blues und Souljazz waren da noch fern. Schätzt "Handgemachte Musik", und hört natürlich trotzdem HipHop, Dub und Ambient.
Richtig gut klingt das nicht, “Folktronica”, ein typisches Hybridwort für faule Musikjournalisten. Bedeutet: die Vermischung der Genres Folk und Electronica. Abgesehen davon, dass sich selbst unter diesen Begriffen jeder etwas anderes vorstellt, greift das Wort natürlich viel zu kurz, um das Werk einer Künstlerin wie Juana Molina zu umschreiben.
Molina gehört seit Jahrzehnten zu den aufregendsten Musikern Argentiniens. Der Vater war Tangomusiker, Juana studierte zunächst Architektur, bevor sie Komikerin wurde und erst mit Anfang 30 das Musikmachen professionalisierte. Nur alle vier bis fünf Jahre macht sie eine neue, gespenstische, unbequem minimalistische Platte; ihre aktuelle, siebte heißt „Halo“, ein Knochen schaut einen vom Cover mit blassbraunen Augen an. Molina spielt einmal mehr quasi alle Instrumente selbst.
Dass das Album irgendwas mit Hexerei und Philosophie zu tun hat, zeigt schon das Video zu „Paraguaya“. Dennis Pohl schreibt auf Spiegel Online: "Halo" schrumpft Latin, Blues, Tango und weltgewandten R&B zu einem verträumten Flüstern aus Synthesizern, entrückten Drums und dissonanten Marimbas, Kalimbas und Gongs.“ Tom Moon sieht Molina in einer langen Tradition von Bluessängern und stellt fest, dass ihre Musik umso flüchtiger werde, je genauer man sie analysiere.
Und wie nennt man das nun? Pohl schlägt vor: Molina-Musik.
Quelle: Juana Molina Bild: Juana Molina youtube.com
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Nettes nettes plattencover!!!