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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Ich bin kein großer Heavy-Metal-Fan, war ich auch nie, mal abgesehen von Metallica (und nein, von denen nicht nur "Nothing Else Matters"), aber trotzdem hat mich dieser Bericht gefessselt: Heavy Metal war in den 1980er-Jahren die größte subkulturelle Szene der DDR. Der Staat selbst wusste nicht so recht, wie er sie einordnen sollte. Man verdächtigte sie neofaschistischer Umtriebe, aber für Verbote reichte es gleichwohl nicht, was dafür spricht, dass man das Ganze nicht als staatsgefährend einstufte. Anders als im Westen sahen sich die ostdeutschen Metalfans selbst als unpolitisch an, erzählt der Historiker Nikolai Okunew. Texte und damit auch Botschaften seien nicht allzu wichtig gewesen, sondern der Sound, die Live-Konzerte und Cover-Songs westlicher Bands. Trotzdem habe es strukturelle Gemeinsamkeiten von Punks, Heavy-Metal-Fans und Skinheads gegeben. Wem das viertelstündige Interview nicht reicht, der kann sich mit diesem dreiviertelstündigen "Hörsaal"-Stück die Dröhnung geben.
Quelle: Interview mit Nikolai Okunew Bild: Jörg Ebert www.deutschlandfunk.de
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