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Pop und Kultur

Heavy Metal in der DDR: "Radikale Abweichler"

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
Zum Kurator'innen-Profil
Dirk LiesemerDienstag, 04.01.2022

Ich bin kein großer Heavy-Metal-Fan, war ich auch nie, mal abgesehen von Metallica (und nein, von denen nicht nur "Nothing Else Matters"), aber trotzdem hat mich dieser Bericht gefessselt: Heavy Metal war in den 1980er-Jahren die größte subkulturelle Szene der DDR. Der Staat selbst wusste nicht so recht, wie er sie einordnen sollte. Man verdächtigte sie neofaschistischer Umtriebe, aber für Verbote reichte es gleichwohl nicht, was dafür spricht, dass man das Ganze nicht als staatsgefährend einstufte. Anders als im Westen sahen sich die ostdeutschen Metalfans selbst als unpolitisch an, erzählt der Historiker Nikolai Okunew. Texte und damit auch Botschaften seien nicht allzu wichtig gewesen, sondern der Sound, die Live-Konzerte und Cover-Songs westlicher Bands. Trotzdem habe es strukturelle Gemeinsamkeiten von Punks, Heavy-Metal-Fans und Skinheads gegeben. Wem das viertelstündige Interview nicht reicht, der kann sich mit diesem dreiviertelstündigen "Hörsaal"-Stück die Dröhnung geben.

Heavy Metal in der DDR: "Radikale Abweichler"

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