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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
Wie sich wohl ein Konzert von Dieter Bohlen im Jahr 2019 anhört? Bis vor Kurzem noch eine theoretische Frage, seit dem Wochenende auch praktisch beantwortbar. Denn Dieter Bohlen, eine der wenigen Figuren der deutschen Popgeschichte, die man nicht mehr vorstellen muss, weil sie jeder kennt, hat nach 16 Jahren mal wieder eine Bühne für ein ausführliches Konzert betreten. Johannes von Weizsäcker versucht für die Berliner Zeitung zu erklären, was daran interessant sein könnte. Natürlich scheitert er, denn das Phänomen Dieter Bohlen lässt sich zwar beschreiben, aber nicht verstehen. Ein schöner Text ist es trotzdem geworden, wer dann noch nicht genug hat vom Mega-Pop-Titanen, der kann beim Tagesspiegel ausführlicher über seine nicht vorhandenen Gesangskünste lesen - oder, wenn es denn wirklich sein muss, sich bei der Bild informieren, wie man als Reporter so ein Konzert auch erleben kann. Interessant übrigens, dass es Bild-Reporter Dirk Steinbach schafft, eine Konzert-Kritik abzuliefern, die an keiner Stelle Dieter Bohlens bescheidenes musikalisches Können thematisiert. Warum wird hier gelobt, wenn sonst so gerne zerrissen wird? Auch interessant, dass Steinbach im Gegensatz zu den beiden anderen Kritikern befindet, Bohlen befände sich in "guter stimmlicher Form". Nun gut, der Bild vorzuwerfen, dass sie nicht vollständig berichtet, ist ja auch ein müßiges Geschäft.
Quelle: Johannes von Weizsäcker berliner-zeitung.de
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