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Pop und Kultur

Die Seele der US-Nation: afro-amerikanische Kunst auf Tonträgern und in einer Ausstellung

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
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Jan PaerschMittwoch, 09.08.2017

“The revolution will not be brought to you by Xerox. The revolution will not go better with Coke. The revolution will be no re-run brothers. The revolution will be live”. Nur einige der vielen schlauen Zeilen aus Gil Scott-Herons einflussreichem Spoken-Word-Poem „The Revolution Will Not Be Televised“ (mit dem der 2011 verstorbene Dichter HipHop vorwegnahm). Man schrieb das Jahr 1970. Zwei Jahre zuvor war der Civil Rights Act beschlossen worden, der die Diskriminierung von Afro-Amerikanern zu unterbinden suchte, doch die Realität in den Straßen der Städte sah anders aus. Auch die Kunst reagierte, so betrauert Sam Gillians Gemälde „Curtain of Sorrow“ die Ermordung Martin Luther Kings. Der Song „Malcolm X“ bezieht sich dagegen auf den gleichnamigen Aktivisten, der 1965 ermordet worden war. Eine wütende, wenn auch ein wenig ziellose Anklage („White man you just ain’t no good“) von Philip Cohran & the Artistic Heritage Ensemble. Der tribalistisch anmutende Song klingt nach Avantgarde und ist gleichzeitig so eingängig, dass man mitsingen (oder sollte man es „deklamieren“ nennen?) möchte.

Die Stücke von Cohran und Scott-Heron sind Teil der neuen Zusammenstellung Soul of A Nation – Afro-Centric Visions in the Age of Black Power: Underground Jazz, Street Funk & The Roots of Rap 1968-79. Das Label Soul Jazz Records hat bei der Auswahl der 13 Songs zwischen Spiritual Jazz und rauem Funk einmal mehr hervorragende Archivarbeit geleistet. Obendrein gibt es einen interdisziplinären Bezug: noch bis Ende Oktober zeigt die Tate Modern unter gleichem Namen in London Kunstwerke aus den Jahren 1963 bis 1983, die "Black Conciousness" in Kunstform zu gießen versuchten. Noch mehr Links: hier ein kurzer Fernsehbeitrag.

Die Seele der US-Nation: afro-amerikanische Kunst auf Tonträgern und in einer Ausstellung

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