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Pop und Kultur

Das Global Citizen Festival — Eskapismus zwischen Hungersnöten und Autobränden

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
Zum Kurator'innen-Profil
Jan PaerschFreitag, 07.07.2017

Darf man das? Feiern, während ein paar Kilometer entfernt Autos und Mülltonnen brennen? Reicht es aus, ein paar Politiker per Twitter an ihre Verantwortung für das Wohl der Menschheit zu erinnern, um das Wohlstandswessi-Gewissen zu beruhigen? Und ist es nicht merkwürdig, wenn eine Non-Profit-Organisation alle Umsatzzahlen auf ihrer Website kaum lesbar in riesigen Pdf-Dateien versteckt?

Die Fragen, die mich umtrieben, als ich gestern Abend in der Hamburger Mehrzweck-Arena unweit Volkspark und Müllverbrennungsanlage stand, sind nicht einfach zu beantworten. Die circa 13.000 zumeist jungen Besucher des Global Citizen Festivals hatten ihren Spaß mit Coldplay & Co., und schienen dennoch ein ehrliches Interesse an dem Ziel der Organisation zu haben: globale Armut bis 2030 abzuschaffen.

Der Spiegel-Artikel ist deshalb arg zynisch, wenn er sich über die Doppel-Moral einiger Zuschauer lustig macht und mithilfe eines Zitats behauptet, die Hälfte der Leute sei „nicht wegen der Sache hier." Die SZ zeigt sich da differenzierter, wenn sie kurz die Historie deutscher Charity-Events beleuchtet und Zahlen nennt: immerhin sind am gestrigen Abend über 700 Millionen Dollar Hilfsgelder zusammengekommen. Übrigens: gute Musik wurde auch gemacht. Ich habe mir erlaubt, meinen eigenen Artikel zu verlinken, der Näheres dazu enthält.


Das Global Citizen Festival — Eskapismus zwischen Hungersnöten und Autobränden

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