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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
Auch schon mal gewundert, warum es so unglaublich ruhig um den Brexit geworden ist, seit er vollzogen wurde? Diese Ruhe liegt wohl auch daran, dass jetzt erst einmal alle Seiten darüber nachdenken, was das alles praktisch bedeutet und welche Schritte die nächsten sein werden. Einen kleinen Aufschrei gab es jetzt gerade in der Musikbranche. Denn es sieht so aus, als würden Bands und Musiker aus der EU im nächsten Jahr eine Art Visum brauchen, um in UK spielen zu können. Was für ein Verwaltungsaufwand! Der kostet natürlich. Großbritannien wird in den nächsten Jahren auf jedes Pfund angewiesen sein. Auszubaden haben es die Mädels und Jungs mit den Gitarren und Keyboards und den ganzen anderen Instrumenten. Der österreichische Journalist und Musiker Robert Rotifer hat sich für den Sender FM4 Gedanken zu den sehr weltfremd anmutenden, aber nur schwer abwendbaren Regelungen gemacht:
Das einzige, was hilft – und hier sind schon Aktionen in Planung, zu spät aber doch – ist, ein öffentliches Bewusstsein zu schaffen, das vielleicht, vielleicht, vielleicht doch noch genügend öffentlichen Druck erzeugt. Die Lektion bleibt: Glaubt niemals den Leuten, die sagen, dass es schon nicht so heiß gegessen wird wie gekocht. Sie haben keine Ahnung, und wir alle werden uns noch gehörig die Zungen verbrennen.
Schon schade: Nicht nur die Nation, auch die Pop-Nation Großbritannien schottet sich ab. Und wie man sich vorstellen kann, wird die EU umgekehrt ähnliche Regelungen finden. Was ist nur aus der guten alten Idee von der völkerverbindenden Popmusik geworden?
Quelle: Robert Rotifer Bild: Robert Rotifer fm4.orf.at
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