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Pop und Kultur

63. Grammy-Verleihung: Ausnahmsweise (fast) alles anders

christina mohr
Freie Autorin

Geboren in Frankfurt, heute wieder dort lebend und arbeitend - hauptberuflich für einen Sachbuch- und Wissenschaftsverlag, daneben als freie Autorin für Magazine wie Spex, Missy Magazine, Konkret, Die Anschläge, kaput-magazine.com, melodiva.de, culturmag.de.

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christina mohrDienstag, 16.03.2021

Ich weiß, was Sie jetzt denken (*Thomas-Magnum-Voice): Gibt es eine langweiligere und nutzlosere Veranstaltung als die alljährliche Verleihung der Grammys? Und warum werden wir sogar bei piqd damit belästigt?

Nun, es gibt einige Gründe, die – alle Jahre wieder – doch für eine Beschäftigung mit den Awards sprechen. Zum Beispiel, dass in den USA wegen der "spicy" Auftritte von Megan Thee Stallion und Dua Lipa mal wieder eine Tipper-Gore-mäßige Debatte aufflammt, ob die Grammys denn überhaupt "familienfreundlich" seien.

Und: Bei der 63. Verleihung war coronabedingt tatsächlich mal alles anders. Die Auftritte fanden vor nur wenigen ausgewählten Gästen statt, im Los Angeles Convention Center wurden fünf voneinander unabhängige Bühnen installiert. Das lief insgesamt gar nicht schlecht – Andreas Borcholte von Spiegel Online kommt sogar zu dem Urteil, dass die Pandemiebedingungen das Beste waren, was den Grammys passieren konnte.

Auch der Vorwurf, dass die Grammys rassistisch seien, kam wieder auf: The Weeknd beschwerte sich beispielsweise, dass sein Erfolgsalbum "After Hours" nicht nominiert worden sei und drohte mit Boykott der Veranstaltung. Auf der anderen Seite standen die intensiven Auftritte von Rapper Da Baby und vor allem der Sängerin H.E.R., deren Stück "I Can't Breathe" George Floyds gewaltsamen Tod thematisiert und konsequent zum Song des Jahres gekürt wurde.

Dass diesmal fast alle wichtigen Preise an Musikerinnen gingen, ist natürlich erfreulich – aber auch von dauerhafter Signalwirkung? Oder eher als übermäßig beflissener "Tokenism" zu werten? Ist der 28. Grammy für Beyoncé gerechtfertigt oder Business-as-usual? Wie peinlich war Billie Eilishs Dankesrede?

Sie sehen, es gibt einige Punkte, über die es zu reden lohnt. Besonders pointiert und witzig haben Jon Pareles, Jon Caramanica, Joe Coscarelli, Lindsay Zoladz und Caryn Ganz die Veranstaltung für die New York Times zusammengefasst. Enjoy.


63. Grammy-Verleihung: Ausnahmsweise (fast) alles anders

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