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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
Auch wenn ich hier bei Piqd wirklich gerne Dinge empfehle, verdiene ich mein Geld vor allem beim Deutschlandfunk Kultur. Wie das immer so ist: Auch dort macht manches weniger viel Spaß, anderes mehr. In der zurückliegenden Woche konnte ich an einer Reihe mitarbeiten, die wirklich viel Spaß gemacht hat und ziemlich interessant geworden ist. Es ging darum, noch einmal eine Reihe von bahnbrechenden Alben aus dem Jahr 1991 anzuhören und vielleicht neu zu bewerten.
1991 ist ein Jahr, in dem popmusikalisch wirklich viel passiert ist, es sind wichtige Platten erschienen, nicht alles Debütalben, aber Werke, in denen Musiker und Musikerinnen Dinge neu und anders oder besonders gut gemacht haben, Werke, die vielen Menschen bis heute etwas bedeuten: De La Soul und A Tribe Called Quest, Guns'n'Roses, Die Fantastischen Vier, Primal Scream, die Red Hot Chilli Peppers - all deren Alben von 1991 hätte man für diese Reihe auch nehmen können. Die Redaktion der Sendung "Tonart" im Deutschlandfunk Kultur hat sich aber auf andere, noch hochkarätigere Alben geeinigt. Im Gespräch mit Moderator Andreas Müller hat zum Beispiel Klaus Walter die Nirvana-Platte "Nevermind" seziert. Ich habe mir noch einmal R.E.M.s "Out Of Time" vorgenommen, das Album, das Michael Stipe und Co. zu Weltstars gemacht hat (und das, wie nachzuhören ist, vielleicht ein feiges Album ist). Christine Franz hat sich Blurs Debüt "Leisure" angehört. Fabian Elsäßer hat sich mit "Pretty On The Inside" von Courtney Loves Band Hole beschäftigt. Und Juliane Reil mit "Blue Lines" von Massive Attack, diesem frühen Meisterwerk des TripHop.
War 1991 das beste Jahr für die Popmusik überhaupt? Zumindest war es ein sehr gutes! 30 Jahre ist das jetzt her, Historiker wissen, dass sich manche Ereignisse erst mit einem gewissen Abstand beurteilen lassen. So auch hier. Grunge zum Beispiel war vielleicht gar nicht die immer beschworene große Rockrevolution, sondern nur eine Evolution. Massive Attack haben die Düsternis in den großen Pop gebracht. Und weiße Rockmusiker konnten damals nur schwer etwas mit dem heute so mächtigen Hip-Hop anfangen - all das sind Erkenntnisse oder zumindest Thesen aus dieser "Pop Rewind"-Reihe. Und diese Reihe wird früher oder später wohl weitergehen. Aber bietet ja auch in diesen ersten fünf Folgen genug Stoff zum Hören und Lesen.
Quelle: Klaus Walter Bild: picture-alliance ... www.deutschlandfunkkultur.de
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91 war schon ein gutes Jahr für die Musik. Zufällig habe ich im Radio dein Feature über Out Of Time gehört. Das hat mir gut gefallen, weil das Album nicht einfach abgefeiert, sondern kritisch durchleuchtet wurde. Ich glaube, ich sollte mir auch die anderen Sendungen der Serie anhören.
Jetzt höre ich mir aber erst einmal die Neue von Sleaford Mods an.
Woah, danke! Darauf freue ich mich. 1991, da schreit doch nun aber wirklich alles nach Pearl Jams "Ten". Ach, bitte: macht doch eine Reihe draus.