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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft Flucht und Einwanderung Feminismen
Reporter, Kurator, Autor für deutsche und internationale Medien. Studium der Politikwissenschaft/Anthropologie. Themen: Weiße Mehrheitsgesellschaft, MENA, Autokratien, Kapitalismuskritik, Feminismus und kritische Theorie.
Liebe Grüße aus Frankfurt! Hier auf der Buchmesse wird wieder leidenschaftlich darüber diskutiert, wie man mit den rechtsextremen Dauergästen in den Hallen umgehen soll. Da musste ich an diesen kurzen, aber sehr pointierten Text von Simone Dede Ayivi denken. Seit Jahren duldet die Frankfurter Buchmesse rechtsextreme Verlage in ihren Hallen, viele verletzbare Minderheiten fühlen sich nicht nur bedroht, sie werden es auch von diesen äußert gefährlichen Ausstellern. Dafür gäbe es eine arbeitsreiche, aber sehr einfache Lösung:
Der Versuch, rechten Verlagen die Plattform zu entziehen, wird nicht unternommen, denn man fürchtet den Rechtsstreit. Doch auch gerichtliche Auseinandersetzungen müssen geführt werden. Wer möchte, dass Schwarze, PoC oder jüdische Menschen Teil einer Veranstaltung sind, der muss sich keine Diversitäts- und Awareness-Programme ausdenken, sondern dafür Sorge tragen, dass für Rassismus und Antisemitismus kein Platz ist.
Ich sage es mal, wie es ist: Alle Argumente, warum man mit Rechtsextremisten auf einer Diskurs-Veranstaltung kuscheln sollte, überzeugen mich und so viele andere von Rassismus betroffene Menschen in der Branche und darüber hinaus nicht. Erst gerade eben wurde mir gesagt, dass man sich doch mal zuhören und dann streiten müsse. Wie viele Jahre muss man denn rechtsextremen, antisemitischen, rassistischen, geschichtsrevisionistischen Tätern zuhören? Das Wissen um ihre Ideologie und ihre Netzwerke ist da und alles unter einem Diversitäts-Mantel zu verstecken ist an sich ein gutes Biotop eben für jene Kräfte, die so etwas wie die Buchmesse, die Demokratie und Menschenrechte komplett abschaffen wollen.
Ein anderer Grund, warum rechte Verlage auf der Frankfurter Buchmesse willkommen sind: Man fürchte den Rechtsstreit. Dabei könnte man ja als Institution genau diesen eingehen und durchkämpfen. Das Ergebnis wäre rechtlich offen, politisch-diskursiv wäre es aber ein wichtiges Zeichen im Sinne eines menschenrechtsbasierten Diskurses.
Die Buchmesse argumentiert darüber hinaus, dass sie wegen der Meinungsfreiheit niemand ausladen möchte. Es ist in Frankfurt also eine bewusste Entscheidung, rechtsextreme Inhalt, die bis zur Leugnung deutscher Geschichte reichen, zu beherbergen. Dennoch hat sie dieses Jahr explizit den russischen Nationalstand verbannt, um putinsche Propaganda zu unterbinden. Warum so ein Vorgehen nicht im Fall der rechtsextremen Verlage möglich ist, kann die Buchmesse nicht wirklich erklären. Mittlerweile hört man in allen Hallen und bei vielen Veranstaltungen in Frankfurt Zweifel und Fragen, wo die Entscheidungsfiguren der größten Buchmesse Deutschlands selbst politisch steht.
Es ist also mehr als nur verständlich, dass aus der Frankfurter Stadtgesellschaft nun sehr deutliche Forderungen kommen, dass es bei der Buchmessen-Führung einen kompletten Neuanfang geben muss. Simone Dede Ayivi schreibt grundsätzlich dazu:
Unbequemer Antifaschismus ist wirkungsvoller als eine freundliche Diversitätspolitik. Das Beste, was wir „für mehr Diversität“ tun können, ist, etwas wegzunehmen. Nämlich diejenigen, die ausgrenzen.
Quelle: Simone Dede Ayivi Bild: Tim Wagner/imago taz.de
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Ich denke auch dass ein paar Programmatische Rechtsstreits helfen könnten. Aber ja die Buchmesse selbst kann entscheiden.
was mich allerdings doch wundert: wie bzw. wieso fühlen sich 'Marginalisierte' auf der Buchmesse bedroht?
Jetzt mal unabhängig von widerlichen Inhalten etc. - laufen da Skinheads mit Verlagslogo rum und pöbeln an?
Mir ist bewusst dass man sich auch bedroht fühlen kann bzw. bedroht wird, ohne dass es gleich Gewalt gegeben hat:
aber ernste Frage: was läuft da auf der Messe ab?