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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft Flucht und Einwanderung Feminismen
Reporter, Kurator, Autor für deutsche und internationale Medien. Studium der Politikwissenschaft/Anthropologie. Themen: Weiße Mehrheitsgesellschaft, MENA, Autokratien, Kapitalismuskritik, Feminismus und kritische Theorie.
Bisher lief die deutsche Restitutionsdebatte eher in der Semi-Öffentlichkeit von musealen Konferenzen oder innerhalb des Feuilletons ab. Die Tatsache, dass sich dort einige wenige Autoren zum x-ten Mal hin und her geschrieben haben, hat nicht wirklich geholfen, eine breite Debatte über die Zukunft geklauter Exponate in Europa zu führen. Wie kann bei diesem wichtigen Thema also eine größere Öffentlichkeit erreicht werden? Und warum ist das so wichtig?
Der von mir hier empfohlene Vox-Beitrag zum British Museum vermittelt in weniger als zehn Minuten alle wichtigen Aspekte, die man bei dieser Diskussion berücksichtigen muss: Wie kamen die Exponate in die Museen? Was wird von wem gefordert? Wie positionieren sich die europäische Kulturpolitik und -bürokratie dazu? Welche Wege gibt es überhaupt, um die wertvollen Objekte zurückzugeben? Und was sind die Risiken dabei?
Der Beitrag nimmt die Zuschauer*innen an die Hand und führt sie durch das British Museum auf dem Pfad der gestohlenen Kunstobjekte. Dabei muss man – wer hätte das gedacht – durch fast jeden Raum des gigantischen Gebäudes "laufen". Die Geschichte der Benin-Bronzen (die nicht nur in London lagern) zeigt plastisch auf, welche politischen und moralischen Dimensionen hier von postkolonialen Aktivist*innen angesprochen werden. Nach diesem speziellen Museumsbesuch stellt sich folgende Frage wie von selbst: Die Bronzen behalten oder zurückgeben?
Das berühmteste anthropologische Museum Europas steht dabei nur für mehrere andere Institutionen als Beispiel: Das Musée du quai Branly in Paris, das Museum für Völkerkunde zu Leipzig oder das geplante Humboldt-Forum im nachgebauten Berliner Stadtschloss. Denn überall in Europa – aber auch in Nordamerika – liegen Kunstobjekte, religiöse Exponate anderer Völker und Gesellschaften oder sogar menschliche Überreste ausgestellt. Oder sie verrotten buchstäblich in den Kellern und Archiven einiger Museen.
Wer mehr über "das Problem mit den Museen" erfahren wird, kann sich auch dieses Erklärvideo von PBS anschauen. Es beginnt nicht nur mit einer spektakulären Szene aus dem Film Black Panther. Die dort beschriebenen Schicksale von Saartjie Baartman und den Bunker-Brüdern bringen einen nachhaltig zum Nachdenken.
Quelle: Vox Bild: Vox EN www.youtube.com
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Gelungener Piq, finde ich, der das Thema sachlich und mit guten Verweisen umreißt.
Wie sollte sich die Museen verhalten?
Da viele Objekte in den Berliner Museen nicht geklaut, sondern gekauft sind und die Provenienzforschung viel zu lange dauert, aber spannend ist, scheint mir nur eine symbolische Aktion in einem umfassenden Ausgleich zwischen den alten Kolonien und den Kolonialmächten, der schwer zu erkämpfen ist, möglich zu sein.
Oder was könnte ansonsten angemessen sein?