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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft
Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.
Carolin Emcke hat auf dem Parteitag der Grünen eine kurze Gastrede gehalten. Darin sagte sie diese Sätze:
Die radikale Wissenschaftsfeindlichkeit, die zynische Ausbeutung sozialer Unsicherheit, die populistische Mobilisierung und die Bereitschaft zu Ressentiment und Gewalt werden bleiben. Es wird sicher wieder von Elite gesprochen werden. Und vermutlich werden es dann nicht die Juden und Kosmopoliten, nicht die Feministinnen oder die Virologen sein, vor denen gewarnt wird, sondern die Klimaforscher.
Die BILD macht daraus die Überschrift: "Rednerin vergleicht Klimaforscher mit verfolgten Juden". Und fragt: "Wie bitte: Gegen Klimaforscher wird genauso gehetzt wie einst (und auch heute noch) gegen Juden?"
Die Welt am Sonntag schreibt von einem "ungeheuerlichen" Satz, der das Leid der Juden in eine Reihe stelle mit Kritik an Klimaforscherïnnen.
CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak sieht eine "unglaubliche und geschichtsvergessene Entgleisung", und Elio Adler, Vorsitzender des deutsch-jüdischen Vereins WerteInitiative, prangert die "Instrumentalisierung der Opfer jahrhundertelanger Verfolgung und Mordtaten" an.
Ähm, ja.
Ich frage mich, ob es die Erwähnung der Juden gebraucht hätte. Solche Vergleiche sind fast immer problematisch, und ich finde die Aufzählung auch in diesem Fall unnötig. Emckes Rede hätte nichts gefehlt – außer jede Menge Angriffsfläche. Aber den angeblichen Skandal, den viele Medien und Politikerïnnen darin sehen, kann ich beim besten Willen nicht erkennen.
Ronen Steinke drückt das so aus:
Ganz an den Haaren herbeigezogen ist dagegen der Vorwurf, der nun Emcke gemacht wird. Juden in einer Aufzählung neben anderen Menschen zu nennen, die angefeindet werden – das "bagatellisiert" nicht, wie die Welt am Sonntag behauptet, "das Leid der Juden". Es bringt bloß zum Ausdruck, dass Emcke von einer Form von Anfeindung sprechen möchte, die mehrere Gruppen trifft. Juden und andere.
Sein Fazit zur Stimmungsmache der BILD, an der sich leider weitere Medien beteiligen:
"Rednerin vergleicht Klimaforscher mit verfolgten Juden", diese BILD-Schlagzeile ist perfide, weil bei der gewählten Formulierung "verfolgte Juden" viele Menschen natürlich an den Holocaust denken. So eine Schlagzeile verkauft die Leserinnen und Leser für dumm, so eine Schlagzeile führt die Leserinnen und Leser in die Irre, um gezielt eine Person des öffentlichen Lebens zu demontieren, unmöglich zu machen, zu beschädigen. Man könnte auch sagen: Desinformation.
Quelle: Ronen Steinke Bild: dpa www.sueddeutsche.de
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Das ist ein wichtigtuerischer Erregungsreflex mit sozialer Vernichtungsabsicht. Wer eine solche Äußerung skandalisiert, arbeitet daran, dass jeder als Antisemit gilt, der den Begriff Jude in den Mund nimmt, ohne sich selbst blutig zu geißeln. Und allen Fans davon sei vorsorglich gesagt: Selbstverständlich ist der Holocaust vergleichbar. Aber halt nicht gleichsetzbar. So viel Zeit muss sein.
Ich empfehle in diesem Zusammenhang auch diesen piq zu beachten: https://www.piqd.de/me...
Anscheinend wird die diffamierende Rezeption derartiger Aussagen oder Haltungen von einigen Leuten inzwischen systematisch betrieben.
Ist es eigentlich korrekt zitiert, wenn die Genderformen in den Texten anders wiedergegeben werden als in der Originalrede?
Zur Ergänzung:
Der SPIEGEL bringt neben einem Kommentar die siebenminütige Rede:
https://www.spiegel.de...