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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
Immer öfter treten Rechercheverbünde aus verschiedenen Medien mit spektakulären Enthüllungen in die Öffentlichkeit. Nicht immer bestätigen sich diese und nicht immer wird dies dann von den Recherchierenden deutlich gemacht. In den Köpfen der Leser bleiben Skandale, die gar keine waren. Siehe hier das Beispiel der Bremer BAMF-Hysterie.
Als sich das im September 2018 bestätigte und das Bamf einräumte, dass „flächendeckender Asylbetrug“ in Bremen nicht erkennbar sei, berichteten das alle Medien, allerdings meist deutlich kleiner als beim Anfangsverdacht. Von „Skandal“ sprach zu dieser Zeit kaum noch ein Berichterstatter – über eventuellen Fehleinschätzungen in der eigenen Recherche allerdings auch nicht. Wenn es darum geht, ihre Erfolge zu inszenieren und zu vermarkten, präsentieren sich viele Redaktionen stolz: Egal ob Panama Papers oder Football Leaks. Inzwischen gehört dazu, dass man die Recherche selbst spannend aufbereitet. Die Story hinter der Story gehört heute zu jedem Scoop. Wäre so eine Transparenz nicht auch angebracht bei Recherchen, die sich im Nachhinein als überzogen erweisen könnten?
Zwar brachte der NDR Später im Politmagazin „Panorama“ einen Film zum aktuellen Stand in dem es hieß, „‚Bamf-Skandal‘ wird immer kleiner“. Man bemängelte überzogene Berichte anderer Medien, nicht aber die eigenen. Für einen öffentlich-rechtlichen Sender besonders fatal.
Bleibt die Frage, wie geht man mit der Verdachtsbericherstattung um und wie kann man ungerechtfertigte Verdächtigungen wirksam zurücknehmen? Eigentlich gehört dies zu Qualitätsmedien dazu.
Quelle: Anne Frommtaz Bild: dpa taz.de
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