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Medien und Gesellschaft

Trotz Ungleichheit und Diskriminierung gleichberechtigt diskutieren – geht das?

Ruprecht Polenz
MdB a.D.
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Ruprecht PolenzDienstag, 04.08.2020

Aufklärung, Gleichheit und Universalismus werden herausgefordert. Rassismus und Diskriminierungen könne nur nachempfinden und deshalb richtig thematisieren, wer zu den Diskriminierten gehöre. Alle anderen sollten erstmal zuhören und schweigen. Das gelte vor allem für „alte weiße Männer“, die so tituliert werden, damit sie ein Gefühl dafür bekommen, wie es sei, diskriminiert zu werden. Denn Weiße könnten niemals Opfer von Rassismus sein.

Der empfohlene Artikel gibt einen guten Überblick über den Stand der Diskussion innerhalb der Linken. 

Die Linksidentitären fingen mit Selbstvergewisserung an, verabsolutierten dann aber ihre Identität. „Die Schwulen sind..., die Juden sind..., die Frauen sind...“, sagt Cohn-Bendit. „Die Generalisierung der Unterschiede macht die universelle Emanzipation unmöglich.“

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Kommentare 2
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor 4 Jahren

    "Rassismus und Diskriminierungen könne nur nachempfinden und deshalb richtig thematisieren, wer zu den Diskriminierten gehöre."
    Das hat schon seine Berechtigung Herr Polenz und zwar i.S. von mindestens eine Form von Diskriminierung als Erfahrung... und sorry dazu gehören "Alte weiße Männer" eben nicht.

    "Alle anderen sollten erstmal zuhören und schweigen."
    erstmal zuhören und ausreden lassen. was ist daran falsch?

    1. Ruprecht Polenz
      Ruprecht Polenz · vor 4 Jahren

      Nichts, wenn es um ein Gespräch geht, bei dem man sich gegenübersitzt. Im Gegenteil, da sollte man sich sehr genau anhören, was Diskriminierte zu sagen haben. Aber wie funktioniert „erst zuhören“ in öffentlichen Debatten, die über Aufsätze oder in den sozialen Medien geführt werden? Wann hat man erstmal genug zugehört, um selbst etwas sagen zu dürfen? Und spricht man dann gleichberechtigt? Kommt es dann nur auf die Argumente an, oder reicht ein „das verstehst Du nicht, weil Du meine Erfahrungen nicht gemacht hast“? Die Position identitärer Intersectionalist:innen ist, dass „alte weiße Männer“ dauerhaft zu schweigen hätten. Das halte ich, auch im Hinblick auf das Ziel, Diskriminierungen wirksam zu bekämpfen, für kontraproduktiv.

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