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Medien und Gesellschaft

Social Media Watchblog: Wie Martin Fehrensen von einem kostenpflichtigen Newsletter leben kann

Simon Hurtz
Journalist, Dozent, SZ, Social Media Watchblog

Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.

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Simon HurtzDienstag, 03.09.2019

Offenlegung: Ich sammle seit sechs Jahren Links für das Social Media Watchblog (SMW) und schreibe immer wieder einzelne Newsletter. Seit unser Angebot kostenpflichtig ist, bezahlt Martin mich, wenn ich für ihn einspringe.

Niemand weiß genau, was der beste Weg ist, um mit digitalem Journalismus Geld zu verdienen. Manche Medien versuchen es mit Online-Werbung, andere setzen auf Abos. Große Medienhäuser wie die New York Times sind im Netz erfolgreich, viele kleine Verlage haben keine Strategie und wenig Hoffnung.

Auftritt Martin Fehrensen:

Das SMW läuft bereits im siebten Jahr. Sehr häufig wollte ich es in all dieser Zeit schon dicht machen. Heute verdiene ich damit meinen Lebensunterhalt — dank der Einführung einer Paywall.

Seit dem 1. September zahlen unsere knapp 900 Abonnentïnnen drei bis fünf Euro pro Monat. Dazu kommen Verlage und Unternehmen, die das Social Media Watchblog für ihre Mitarbeiterïnnen abonnieren. Insgesamt lesen 2600 Menschen die Newsletter, die zweimal pro Woche erscheinen.

In seinem Medium-Post fasst Martin zusammen, was er aus einem Jahr Paywall gelernt hat:

  • Gehe in die Nische: "Ich bin überzeugt, dass mittelfristig nur große Medienunternehmen und kleine Nischenangebote eine Chance haben. Je komplexer die Welt wird, desto größer ist der Bedarf an Spezialwissen."
  • Jede Leserïn zählt: Gerade bei kleinen Angeboten wie dem SMW ist es wichtig, persönlichen Kontakt zu pflegen und auf individuelle Fragen und Wünsche einzugehen.
  • Verlässlichkeit hat Priorität: Unsere Newsletter werden zwischen 7 und 10 Uhr morgens geöffnet. Deshalb ist es wichtig, dass sie pünktlich im Posteingang liegen.
  • Mach das Abo einfach: "Keine Tricks, keine Gimmicks. Wer seine Leserïnnen schon beim Signup-Prozess zur Verzweiflung bringt, gewinnt keine Freunde."
  • Entwickle deine Stimme: "Das Feedback unserer Abonnentïnnen macht deutlich, dass sie unsere Einordnungen schätzen. Das hat viel mit Nähe und Nahbarkeit zu tun — etwas, das eine Marke nur bedingt erzeugen kann."
Social Media Watchblog: Wie Martin Fehrensen von einem kostenpflichtigen Newsletter leben kann

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Kommentare 1
  1. Moritz Orendt
    Moritz Orendt · vor 5 Jahren

    Tolle Erfolgsgeschichte!

    Learning 1 "Seit Jahren bin ich von der These überzeugt, dass mittelfristig nur noch extrem große (womöglich sogar international agierende) Medienunternehmen und maximal kleine Nischenangebote am Markt eine wirkliche Chance haben. Während sich die großen noch über Werbeeinnahmen (und den Einnahmen aus anderen Geschäftsbereichen) finanzieren werden können, bietet die Digitalisierung Nischenangeboten die großartige Möglichkeit, LeserInnen direkt für sich zu gewinnen." halte ich für extrem plausibel.

    Spannend finde ich da die Frage, wie groß "extrem große Medienunternehmen" sein müssen:
    Ist die SZ groß genug? Die Bild? Oder werden sich langfristig nur die internationalen Medien wie Buzzfeed, Vox, NYT, Guardian, etc halten? In Deutschland kommt ja noch der ÖR hinzu. Hast du da eine Vermutung?

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