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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft
Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.
"Sex-Unhold", "Sex-Strolch", "Sex-Lehrer", "Sex-Richter", "Sex-Opa" - diese Begriffe klingen drollig und größtenteils harmlos. Tatsächlich verbergen sich dahinter verurteilte oder mutmaßliche Vergewaltiger und Männer, die Frauen sexuell belästigt oder missbraucht haben sollen.
Allein der Ausdruck "Sex-Attacke" tauchte im vergangenen Jahr mehr als 100 Mal in österreichischen Medien auf. Das ist aus zwei Gründen problematisch:
1. Der Begriff wirft unterschiedliche Taten in einen Topf. Er steht für alle möglichen Vergehen, von belästigenden Aussagen über Berührungen bis zur Vergewaltigung. Was spricht dagegen, die Dinge beim Namen zu nennen?
2. "Sex-Attacke" enthält das Wort Sex - und das suggeriert Einvernehmlichkeit. Wer den Begriff synonym für Vergewaltigungen verwendet, verharmlost die Tat. Das sieht auch der Presserat so.
Philip Pramer hat die "Sex-Medien" (was die können, kann ich auch) gefragt, warum sie mit ihrer Wortwahl sexualisierte Gewalt herunterspielen. Österreich und die Kronen-Zeitung, die das "Sex-Ranking" anführen, haben gar nicht geantwortet. Die aktuellen Chefredakteur*innen von Heute und Heute.at sagen, dass sie mittlerweile auf "Sex-Attacken" verzichten.
Meine Lieblingsantwort kommt vom früheren Heute-Chefreporter Wolfgang Höllrigl. Er verweist auf den begrenzen Platz im Zeitungslayout. "Wenn du zwei Mal 18 Anschläge hast, ist Sex-Attacke schon ziemlich gut." Ob er den Begriff als verharmlosend empfindet? "Diese Sensoren habe ich nicht so."
Journalisten haben einen Job: Sie sollen die Realität möglichst präzise abbilden. Wenn das an der Spaltenbreite scheitert, ist das ein Armutszeugnis.
Mehr zum Thema lesen? Gender Equality Media hat Ende vergangenen Jahres ausführlich erklärt, warum Vergewaltigung und sexuelle Gewalt kein Sex sind.
Quelle: Philip Pramer Bild: Collage / Kobuk.at kobuk.at
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Gefühlt unterstützte ich dieses Anliegen und glaubte, es geschieht - wie auf der Abbildung suggeriert - sehr, sehr häufig. Allerdings wer liest, findet im Beitrag:
"Vor allem in „Österreich“ und der „Kronen Zeitung“ wimmelt es von „Sex-Attacken“. Alleine in der gedruckten Ausgabe von „Österreich“ kam das Wort im Jahr 2018 38-mal vor, in der Print-Krone 29-mal."
Das ist bei so häufig erscheinenden Publikationen mit einem reduzierten Wortschatz weniger als ich dachte.
Ich schließe mich an, ein sehr wichtiger piq. Die Verharmlosung in der Presse ist ein großes Hemmnis auf dem Weg zur Verbesserung der Situation (bis hin zur Anpassung der Rechtslage), weil die Öffentlichkeit die Problematik sexueller Übegriffe und ihre Tragweite weichgespült wahrnimmt.
danke für den wichtigen piq! Mir ist das auch schon aufgefallen. Interessant ist auch, dass wenn Familienväter ihre Frauen/Kinder umbringen, oft von "Familiendrama" statt Mord gesprochen wird