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Medien und Gesellschaft

Print lebt – als Pop-up-Zeitung

Alexander von Streit
Digitale Schreibmaschine mit anarchistischem Ansatz und bürgerlicher Lebensform
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Alexander von StreitFreitag, 24.02.2017

In Zeiten, in denen die Zeitung als Auslaufmodell gilt, ist es schon interessant, wenn plötzlich neue Titel aus dem Nichts entstehen. Der Archant-Verlag hat kurz nach dem Votum der Briten zum Ausstieg aus der EU eine Anti-Brexit-Zeitung auf den Markt gebracht – und sich dabei der Pop-up-Idee bedient: "The New European" war eigentlich nur als temporäres Produkt gedacht, das vier Wochen lang diejenigen Menschen im Königreich journalistisch versorgen sollte, die gegen den EU-Austritt gestimmt hatten. Doch die Nachfrage hält an. Deswegen ist die zwei Pfund kostende Zeitung mit einer Auflage von 20.000 Exemplaren inzwischen im Dauerbetrieb. Das Nieman Lab hat nun mit Mike Kelly, dem Verantwortlichen des Verlages, ein Interview über den Überraschungserfolg geführt, in dem die Idee einer Zeitung als Pop-up-Projekt  etwas weitergesponnen wird. 

None of this is new. If we were a digital startup, nobody would blink, but because we’re a newspaper company, it’s seen to be a great departure. There’s a lot that old legacy business can learn from how entrepreneurs think and act.

Denn tatsächlich könnte diese Herangehensweise durchaus Schule machen – sie setzt allerdings wie Kelly betont schon voraus, dass entsprechende Infrastrukturen für so eine Print-Publikation bereits vorhanden sind. Er nennt aber auch fiktive Beispiele, wo das funktionieren könnte, etwa eine Zeitung nach dem Tod von David Bowie:

The national media come in and they do it brilliantly on Day 1, they do it great on Day 2, and then 10 days later someone launches a magazine that is a souvenir of Bowie’s life. In the middle of that, there is a market, I think, for a publication that satisfies the immediate zeitgeist of interest in whatever the topic may be.

Und natürlich wäre Trump ein gutes Thema. Wenn ich ein US-Journalist wäre, sagt Kelly, würde ich mir überlegen "The Trump Watch" zu starten.

Print lebt – als Pop-up-Zeitung

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