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Medien und Gesellschaft

Muslimische Stereotype in der westlichen Filmindustrie

Mohamed Amjahid
Buchautor und Journalist

Reporter, Kurator, Autor für deutsche und internationale Medien. Studium der Politikwissenschaft/Anthropologie. Themen: Weiße Mehrheitsgesellschaft, MENA, Autokratien, Kapitalismuskritik, Feminismus und kritische Theorie.

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Mohamed AmjahidMontag, 03.01.2022

Es ist mittlerweile langweilig geworden: Der Terrorist hat im Spielfilm selbstverständlich einen arabischen Akzent, der Drogendealer heißt natürlich Mahmoud, der Patriarch ist ein Moslem, was sonst? Viele Produktionen greifen auf unseren Bildschirmen auf diese und ähnliche Stereotype zurück. Dieser Text bespricht wissenschaftliche Erkenntnisse zu diesem Thema und dekonstruiert die westliche Imagination des "gefährlichen Moslems", er diskutiert die Geschichte dieses filmischen Stereotyps. Und das nicht nur in Hollywood, sondern auch im europäischen Film. Zum Beispiel in Italien: 

With Islam lacking the recognition of Christianity or Judaism in Italy, while the post 9/11 environment and increased migration has further shaped public discourse and attitudes to Muslims and Islam, both have been viewed as incompatible with Italian culture.

Es liegt auf der Hand, dass es in diesem filmischen Stereotyp eine Zeitrechnung nach dem 11. September 2001 gibt. Westliche Zuschauer*innen können sich hierbei an ihren eigenen verallgemeinernden Vorurteilen festhalten, während sie einen Film schauen. Ein Beispiel: Die Erfolgsserie Homeland, die viel – auch kreative – Kritik wegen einer zentrierten rassistischen Sicht in ihrer Erzählung auf sich gezogen hat. 

Auch in Deutschland spielen viele Filme und Serien mit solchen Stereotypen: so zum Beispiel im allseits beliebten Tatort oder in der Serie 4Blocks. Dabei ist ein muslimischer Bösewicht im Film oder auch in der Literatur nicht an sich das Problem, mehr geht es hier um eine eindimensionale und vorhersehbare Repräsentation aus der Perspektive von weißen Autor*innen, die weniger Geschichten erzählen und mehr ihren Rassismus ausleben wollen. 

Muslimische Stereotype in der westlichen Filmindustrie

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Kommentare 1
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor einem Jahr · bearbeitet vor einem Jahr

    mir fehlt zwar oben im Text die Feststellung, dass es tatsächlich Filme geben kann, die vom Thema her (!) eben berücksichtigen muss, dass es aktuell weltweit leider immer noch verstärkt muslimischen Terror (und Patriarchen etc.) gibt. Aber grundsätzlich stimme ich zu: das Klischee des Moslems der Muslima in Film und Fernsehen ist ein Skandal (und zudem ... langweilig. oberflächlich.)

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