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Medien und Gesellschaft

Hunger nach Büchern: Kenias lebendige Literaturszene

RiffReporter eG
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RiffReporter eGMontag, 21.10.2019

Afrika haftet noch immer das Vorurteil an, ein geschichts- und kulturloser Kontinent zu sein. Ein Blick auf die Literaturszene zeigt einmal mehr, wie falsch diese Einschätzung ist. So gibt es in der kenianischen Hauptstadt Nairobi Hunderte von Buchclubs: sehr private Lesezirkel und regelmäßige Treffen in Cafés oder Buchläden. Und das vielleicht verblüffendste daran: die kenianischen Leserinnen und Leser sind jung. Die Literaturszene auf dem Kontinent hat sich rasant verändert.

Noch vor wenigen Jahren wurde nur wenig gelesen. Selbst in Metropolen wie Nairobi, dem nigerianischen Lagos oder der ghanaischen Hauptstadt Accra fand man bestenfalls ein paar angestaubte Schreibhefte oder vom Liegen in der Sonne verblichene Schulbücher, wenn man in einem „bookshop“ nach Lesestoff suchte. Jetzt gibt es in mehreren Hauptstädten gut sortierte Buchläden und eine lange Liste von Literaturfestivals auf dem Kontinent.

Die Überraschungen gehen weiter: Die Literaturszene hat sich von der Fixierung auf Europa und europäische Autoren gelöst. Leserinnen und Leser begeistern sich vor allem für Schriftstellerinnen und Schriftsteller vom eigenen Kontinent. Zu den wichtigsten Themen gehört die Auseinandersetzung mit afrikanischer Geschichte. Und dabei geht es längst nicht mehr ausschließlich um die Auseinandersetzung mit der jeweiligen Kolonialzeit.

Der Austausch untereinander und der Blick auf den eigenen Kontinent seien in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden, meint Kimani. Er vermutet als Grund, dass „Literatur in der heutigen Welt womöglich als einziger Freiraum übrig ist“. Der Journalismus jedenfalls mache schwere Krisen durch, weil „die Inhalte zunehmend von denen kontrolliert werden, die für die Werbung zahlen."

Kimani erklärt sich das wachsende literarische Interesse damit, dass Literatur in Afrika zunehmend als eine andere Möglichkeit erkannt wird, etwas zu erfahren. 

Der Text erschien bei Afrika-Reporter und ist per Einzelkauf oder im Rahmen der Flatrate komplett lesbar.

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