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Medien und Gesellschaft

Eine kleine Checkliste für den journalistischen Umgang mit Donald Trump

Alexander von Streit
Digitale Schreibmaschine mit anarchistischem Ansatz und bürgerlicher Lebensform
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Alexander von StreitDienstag, 29.11.2016

Es funktioniert immer wieder: Trumps Behauptung bei Twitter, dass Millionen von Wählern illegal abgestimmt hätten, hat zu den üblichen Reaktionen geführt. Aufregung, Gegenrecherche, flammende Kommentare, Faktenrecherche gegen eine in einem Satz hingeworfene unbelegte Behauptung und vor allem viel Aufmerksamkeit für ein weiteres Narrativ aus dem Trump-Kosmos. Jack Shafer, Medienredakteur bei Politico, hat jetzt Regeln formuliert, wie der Journalismus auf Trumps Spiel mit den Medien reagieren sollte. Seine Grundthese: Ruhig bleiben – und nicht reflexhaft reagieren.

Die Tatsache, dass Trump wie ein Troll agiert, ist eigentlich erkannt. Aber Shafers Punkte sind wichtig, denn wir reagieren trotz dieser Erkenntnis in der Praxis eben immer noch meist genauso hilflos. Deswegen sagt Shafer:

  • Bremst euren Twitter-Enthusiasmus, beziehungsweise tweetet was ihr wollt, aber glaubt nicht, dass empörte Tweets bei irgendeinem Trump-Fan etwas Positives bewirken. Stattdessen: 
  • Hungert den Troll aus. Wenn Trump eine absurde Behauptung macht, ist die News lediglich die Tatsache, dass er das ohne irgendeinen Beweis macht.
  • Reagiert deshalb auch nicht auf alles, was Trump sagt, mit Faktchecking. Spielt ihm lieber den Ball zurück und fordert Belege für seine Behauptungen ein.
  • Knackt den Code hinter seiner psychologischen Kriegsführung, denn wichtiger ist, warum und wie Trump etwas sagt.
  • Berichtet hart, aber nicht unbedingt aus dem Weißen Haus. Trump hat deutlich gemacht, dass er nicht mit den (traditionellen) Medien zusammenarbeiten wird. 
  • Und: Macht euch nicht für Trump verantwortlich. 
Trump, so Shafer, hat von Anfang an daran gearbeitet, das Vertrauen in die Medien zu untergraben – und in den kommenden vier Jahren wird das Ansehen des Journalismus vermutlich weiter sinken. Deswegen: Wir dürfen sein Spiel nicht mitspielen, sondern müssen eigenständigen Journalismus dagegensetzen, der Trump ein paar Schritte voraus ist.
Eine kleine Checkliste für den journalistischen Umgang mit Donald Trump

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