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Studierter Medienwissenschaftler & Kulturjournalist. Fest für LinkedIn News, frei für dpa, Tagesspiegel, Monopol, shelfd & Galore. Vorher unter anderem bei ze.tt, DLF Nova, Deutsche Welle, Berliner Zeitung & Musikexpress.
🐦 Mein Top-Tweet zählt über 2.700 Likes. Das ist schön und traurig zugleich. Denn: Mein Top-Tweet kommentiert Rassismus im Fußball.
⚽ Dezember 2020. Die Seite OneFootball postet auf Facebook ein Bild mit 16 Foto-Kacheln. In der Zeile darüber fragt der Teaser "Wer hat die verrücktesten Haare?" Auf den Kacheln zu sehen sind mitunter die Gesichter der Profifußballer Wilian (FC Arsenal), Serge Gnabry (FC Bayern), Leroy Sané (FC Bayern), Marcelo (Real Madrid) und Adama Traoré (Wolverhampton). Was diese Spieler gemein haben? Sie werden von der weißen Mehrheitsgesellschaft als Schwarz gelesen. Und: Sie alle tragen ihr natürliches Afrohaar. Das Wort "verrückt" hebt das vermeintliche Anders-Sein der Genannten hervor. Denn: Mit dem Foto von Paul Breitner hat es im Gegenzug nur eine einzige als Weiß gelesene Person in die Fotorunde geschafft. Warum für viele Schwarze Menschen die Exotisierung der eigenen Haare aber bereits seit Kindertagen ein gewaltiges Problem ist, verrät Edition F.
⚽ Auch Fußballkommentatoren sind nicht vor Rassismus gefeit. Das bewies eine Studie des dänischen Forschungsunternehmen RunRepeat. Demnach werden in Großbritannien weiße Fußballer oft als spielintelligent, die Schwarzen eher als athletisch beschrieben. Außerdem heimsen weiße Fußballer mehr Lob für ihre Leistungen ein. Ein möglicher Hintergrund: Laut dem Autor der Studie seien weniger als acht Prozent der untersuchten Kommentator*innen selbst als "Menschen mit dunklerer Hautfarbe" eingestuft worden.
Aber ich habe das Gefühl, wenn man allgemein die Berichterstattung, Gäste im Studio während der Halbzeit oder sogar Twitter analysieren würde, würden wir das Gleiche sehen.
⚽ Rassismus durchwuchert sämtliche Ligen: Italien. 2013 ging Kevin Prince Boateng (AC Milan) nach rassistischen Schmährufen in einem Testspiel bei einem Viertligisten (!) vom Platz. Ähnliches ereignete sich 2019. Da trafen die Affenlaute Mario Balotelli. Eine Chronologie solcher Vorfälle findet sich hier bei der FAZ.
⚽ Besonders prominent bleibt ein Skandal im CL-Spiel zwischen Paris-Saint-Germain und dem türkischen Verein Basaksehir in Erinnerung. Als Reaktion auf die Äußerung "Negru" des vierten Offiziellen Coltescu gegenüber eines Mitglieds aus dem Trainerstab von Basaksehir verließen die Spieler beider Teams das Feld. Diskutiert wurde danach medial vor allem, ob es sich um Rassismus gehandelt habe.
Die Empörung betroffener Personen ist dafür meist ein ganz gutes Indiz. Dass die UEFA ein solches Indiz nicht erkennt und in eine derart prägende Aktion nicht sofort öffentlichkeitswirksam an den Pranger stellt, ist beschämend und konterkariert die eigene Kampagne.
⚽ Wichtig: Wie überall äußert sich Rassismus im Fußball nicht nur anti-Schwarz. So bezeichnete Sky-Kommentator Jörg Dahlmann im März 2021 während einer Übertragung Japan etwa als "Land der Sushis". Dass das Rassismus sei, wollte sich der Kommentator öffentlich nicht eingestehen. Zum Ende der laufenden Saison trennen sich Dahlmann und Sky.
⚽ Diskriminierung im Fußball macht vor Social Media nicht halt. Erst im Dezember 2020 wurden Bayernspieler Alphonso Davies und seine Freundin, die PSG-Spielerin Jordyn Huitema auf Instagram rassistisch beleidigt.
⚽ Der Fußball funktioniert auch als Projektionsfläche rassistischer Identitätskrisen ganzer Gesellschaften: "Als Brasiliens Stürmerstar Neymar gefragt wurde, ob er jemals Opfer von Rassismus war, antwortet er: 'Niemals. Warum auch, ich bin ja nicht schwarz.'"
✊🏿 Betroffene wie der englische Kicker Marcus Rashford erheben ihre Stimme im Netz, während Tech-Plattformen verstummen. Und Brasilianer Dani Alves machte aus einem Bananenwurf im Stadion eine PR-Aktion.
✊🏾 Ob Gedenktage oder Antidiskriminierungskampagnen: "Der DFB tut viel und doch zu wenig", heißt es in der Doku Wie Neonazis Vereine unterwandern (Sportschau). Warum? Auf den Plätzen kommen die Botschaften meist nicht an. Wie der DFB aus eigener Sicht mit Rassismus umgeht, erfahren wir hier.
✊🏽 "Say jein": Die UEFA wirbt mit dem Slogan "Say no to racism". Dennoch versuchte sie im PSG-Skandal den Schiri Coltescu weiter einzusetzen und Basakesehir vom Boykott abzubringen.
✊🏻 OneFootball reagierte auf die Kritik verständnisvoll und entfernte den Frisurenpost.
📻 Rassismus im Fußball (Kanackische Welle)
🎥 Hans Sarpei | GERMANIA (FUNK)
🎥 Diskriminierung im Stadion (bpb)
✍️ Viel erreicht, viel zu tun (DW)
🎥 Rassismus im Stadion (Browser Ballett)
Quelle: Frankfurter Rundschau Bild: Frankfurter Runds... www.fr.de
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